YPS verüben Attentat auf türkischen Offizier

Die „Zivilen Verteidigungseinheiten“ bekennen sich zu einem Attentat am 27. August auf einen türkischen Unteroffizier im nordkurdischen Dîlok.

Am 27. August wurde die Leiche des Unteroffiziers Turgay Külcü in einem Park in Şahinbeyli in der nordkurdischen Provinz Dîlok (tr. Antep) entdeckt. Der Unteroffizier der türkischen Armee war durch einen Kopfschuss getötet worden. Nun bekannte sich die „Vergeltungseinheit Şehîd Ali Tolhildan“ der Zivilen Verteidigungseinheiten (Yekîneyên Parastina Sivîl, YPS) zu dem Attentat.

In ihrer Erklärung unterstreichen die YPS, dass diese Aktion eine Vergeltung für den Umgang des türkischen Staates mit Gefallenen und ihren Angehörigen sei. Sie erinnerten dabei insbesondere an den Fall von Hakan Arslan, der große Betroffenheit und Wut auslöste. Arslan wurde 2016 während der Belagerung des Altstadtbezirks Sûr in Amed (tr. Diyarbakir) getötet. Freund:innen beerdigten ihn neben einer Kirche, wo 2021 seine Knochen gefunden wurden. Trotz DNA-Abgleich dauerte es noch fast ein weiteres Jahr, bis der Staat den Leichnam freigab. Die Generalstaatsanwaltschaft Diyarbakır übergab dem Vater Ali Rıza Arslan die sterblichen Überreste seines Sohnes in einem Plastiksack.

Faschismus zerschlagen – freie Gesellschaft aufbauen“

Die YPS werfen dem türkischen Staat vor, jegliche Werte des kurdischen Volkes anzugreifen und alle Regeln des Krieges und der Moral über Bord geworfen zu haben: „Der derzeitige rassistische, chauvinistische und faschistische Charakter des türkischen Staates stellt eine ernste Gefahr für die ganze Welt dar. Das revolutionäre kurdische Volk und die demokratischen Völker der Türkei sind sich dessen sehr wohl bewusst. Und sie wissen auch, dass Unterwerfung bedeutet, diesem aus dem Ruder gelaufenen Faschismus mehr Raum zu geben. Wir rufen anlässlich dieser Aktion erneut das gesamte kurdische Volk und die antifaschistischen, revolutionären Völker der Türkei auf, sich im Rahmen der von den YPS gestarteten Vergeltungsoffensive zu organisieren, Rache zu üben, den türkischen Faschismus zu zerschlagen und eine freie Gesellschaft aufzubauen.“

Glaubt nicht, dass Ihr mit Euren Taten davonkommt!“

Am 10. August hatte die Generalkoordination der YPS eine Ausweitung ihrer militärischen Aktionen angekündigt und erklärt: „Wir werden Euch für die Vergewaltigungen und Zerstörungen, die Ihr heute in Efrîn, Serêkaniyê und Girê Spî gegen unser Volk verübt, für die Verletzten, die Ihr in einem Keller in Cizre bei lebendigem Leib verbrannt habt, und alle anderen ehrlosen und feigen Taten, die Ihr tagtäglich gegen unser Volk verübt, zur Rechenschaft ziehen. Glaubt nicht, dass Ihr davonkommt! Das kurdische Volk lässt sich nicht so leicht wie Ihr denkt zum Schweigen bringen und aufhalten. Es weiß sehr genau, wen es zur Rechenschaft ziehen muss, und wird dies zu gegebener Zeit in vollem Umfang tun.“