YNK-Vorsitzender Talabani zu Gesprächen in Nordostsyrien

Der YNK-Vorsitzende Bafil Talabani ist zu Gesprächen mit der QSD-Kommandantur und dem PYD-Vorstand in die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien gereist.

Bafil Talabani, Vorsitzender der Patriotischen Union Kurdistan (Yeketî Niştîmanî Kurdistan), ist zu Gesprächen in die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) gereist. Erste Gesprächspartner:innen waren Mazlum Abdi und Newroz Ehmed, Kommandant:innen der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD). Talabani erklärte, die YNK sei bereit, zu einer friedlichen Lösung der Probleme in Rojava und Syrien beizutragen. An dem Treffen nahmen außerdem US-General Matthew McFarlane für die internationale Koalition gegen den „Islamischen Staat“ (IS) sowie Wehab Helebceyî, Antiterrorexperte der YNK, teil. In dem Gespräch ging es Berichten zufolge um die aktuelle politische Lage in der Region, die Entwicklungen hinsichtlich der kurdischen Frage und die militärische Koordination im Kampf gegen den IS.

Anschließend traf Talabani mit den PYD-Vorsitzenden Asya Abdullah und Salih Muslim und der PYD-Politikerin Foza Yusif zusammen.

Kamal Chomani: Eine neue Entwicklung

Der Besuch des YNK-Vorsitzenden in Rojava wird als neue Entwicklung gedeutet. Der kurdische Analyst Kamal Chomani kommentierte auf Twitter: „Dies ist eine neue Entwicklung, die die Barzani-PDK und die Erdogan-Türkei nicht leicht verdauen können, da beide sie als große Entwicklung und Bedrohung für sich selbst betrachten. Wenn die Spannungen zwischen PDK und YNK weiter eskalieren, werden Erdogan und Barzani dies als mögliche Vorbereitung für ein Bündnis zwischen PKK, PYD und YNK sehen.“

Talabani habe vor kurzem bei einem Treffen mit den wichtigsten Oppositionsführern in der Kurdistan-Region Irak (KRI) einen Brief von Cemil Bayik, Ko-Vorsitzender der KCK, vorgelesen, laut dem die PKK ein Bündnis gegen die autoritäre Vorherrschaft der PDK unterstütze. Das habe die PDK hinsichtlich der Zukunftspläne der YNK und ihrer Beziehungen zur PKK misstrauisch gemacht, so Chomani. Die Interessen von PDK und YNK und die Absprachen hinter den Kulissen seien jedoch weitaus größer als ihre Differenzen.