YNK bekräftigt Unterstützung für Öcalans Roadmap
Nach der PDK hat auch die YNK ihre Unterstützung für einen Friedensprozess zwischen der PKK und der türkischen Regierung bekräftigt.
Nach der PDK hat auch die YNK ihre Unterstützung für einen Friedensprozess zwischen der PKK und der türkischen Regierung bekräftigt.
Die Patriotische Union Kurdistans (YNK) hat ihre Unterstützung für einen Friedensprozess zwischen der PKK und der türkischen Regierung bekräftigt. „Als YNK sind wir bereit, die Bemühungen um eine Lösung der kurdischen Frage in der Türkei uneingeschränkt zu unterstützen und auf Grundlage unserer nationalen Haltung und im Sinne der Vorschläge Abdullah Öcalans zur Beilegung des Konflikts beizutragen“, erklärte der YNK-Vorsitzende Bafel Talabanî im Anschluss an ein Treffen mit der Imrali-Delegation am Dienstag in Silêmanî.
Gemeinsam hätte man über die Roadmap Abdullah Öcalans für Verhandlungen und seine Botschaften an die politischen Kräfte in der KRI diskutiert. „Die kurdische Frage kann nicht mit Waffen und Krieg gelöst werden, dieser Weg wird keine Ergebnisse bringen. Die einzige Option ist die Rückkehr zu einem ernsthaften und konstruktiven Dialog. Wir müssen alle aufrichtig daran arbeiten, damit diese historische Chance ergriffen wird. Einigkeit und Geschwisterlichkeit sind die Grundlage für Frieden und Stabilität“, so Talabanî.
Das Treffen mit der Delegation, die unter anderem aus den DEM-Abgeordneten Pervin Buldan und Sırrı Süreyya Önder sowie dem DBP-Vorsitzenden Keskin Bayındır besteht, fand im Haus des YNK-Mitbegründers und Vaters ihres gegenwärtigen Chefs, Celal Talabanî statt, das gleichzeitig als Hauptquartier der Partei genutzt wird. Der stellvertretende KRI-Premier Qubad Talabanî, der auch an dem Gespräch teilnahm, bekräftigte ebenfalls die Haltung der YNK. Er erklärte, dass seine Partei „die friedliche Lösung der kurdischen Frage mit all ihren Fähigkeiten unterstützen wird“. Diese Haltung ergebe sich aus dem Bewusstsein der unbedingten Verbundenheit zur Sache des kurdischen Volkes, sagte Talabanî und betonte, dass nur ein Dialog auf Augenhöhe, in gegenseitigem Respekt und mit der Bereitschaft einander zuzuhören den Konflikt lösen und gerechten Frieden herstellen kann.
Die Delegation besuchte auch das Grab von Celal Talabanî © ANF/Roj News
Für die Delegation sprach Bayındır. Er sagte, dass den südkurdischen Parteien eine zentrale Rolle für einen positiven Verlauf beim Lösungsprozess zukomme. Zudem würdigte er ihr Engagement bei der Schaffung eines Rahmens für den Umgang der verschiedenen politischen Kräfte mit einem möglichen Friedensprozess zwischen der PKK und Ankara. „Eine gerechte und politische Lösung der kurdischen Frage in der Türkei wird positive Auswirkungen auf unser Volk in allen Regionen Kurdistans bewirken“, betonte Bayındır. Das letzte Treffen der Delegation wird am Mittwoch mit dem KRI-Ministerpräsidenten Mesrûr Barzanî (PDK) stattfinden. Anschließend wird die Delegation zurück nach Ankara reisen und beim türkischen Justizministerium einen Antrag für einen weiteren Besuch bei Öcalan stellen, um ihn ausführlich über den Verlauf der Gespräche in der KRI zu informieren.
Aufruf von Öcalan erwartet
Im Dezember und Januar hatten Vertreter:innen der DEM-Partei zwei Gespräche mit Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali geführt, wo der Vordenker der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) seit seiner 1999 erfolgten völkerrechtswidrigen Verschleppung aus Kenia in politischer Geiselhaft ist – die meiste Zeit unter den Bedingungen der Isolation. Öcalan äußerte dabei, einen türkisch-kurdischen Friedensprozess zur Lösung der Kurdistan-Frage unterstützen zu wollen und deutete seine grundsätzliche Bereitschaft zu einem Ende des bewaffneten Kampfes der PKK an. Aktuell arbeitet der 75-Jährige an einem Aufruf zur Lösung der kurdischen Frage.