YBŞ melden Drohnenangriff auf Şengal

Nach Angaben der ezidischen Widerstandseinheiten YBŞ haben türkische Kampfdrohnen Şengal angegriffen. Seit Tagen finden zudem fast ununterbrochen Aufklärungsflüge über der Region statt.

Das ezidische Hauptsiedlungsgebiet Şengal im Nordirak ist von türkischen Kampfdrohnen angegriffen worden. Das teilen die Widerstandseinheiten YBŞ (Yekîneyên Parastina Şengalê) mit. Seit Tagen finden zudem in der Region fast ununterbrochen Aufklärungsflüge statt.

Laut der Mitteilung der YBŞ-Kommandantur fand der Angriff auf Şengal am Dienstag in den frühen Abendstunden statt. Ziel seien Kämpferinnen und Kämpfer des Verbands gewesen, Informationen über den genauen Ort und das Ausmaß wollen die YBŞ zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben. Derweil melden Quellen aus der Region Bombardierungen des Dorfes Bara am Stadtrand von Şengal sowie Xerawa und Xanêsor. Diese Angaben konnten noch nicht bestätigt werden.

In der Nacht zum 15. Juni hat die Türkei völkerrechtswidrig eine Luftlande- und Bodeninvasion in Südkurdistan begonnen. Die türkische Regierung beruft sich dabei auf das Selbstverteidigungsrecht und spricht davon, die PKK sowie PKK-nahe Gruppen zu bekämpfen. Die PKK-Präsenz ist ähnlich wie in Nordsyrien jedoch nur ein Vorwand. Die Türkei verfolgt klar das Ziel, ihre Grenze zu erweitern und irakisches Territorium dem eigenen Staatsgebiet einzuverleiben.

Den Auftakt der Invasion hatten neben Luftangriffen auf das Flüchtlingslager Mexmûr auch Bombardements in Şengal gebildet. Seitdem blieb die ezidisch geprägte Region weitestgehend verschont – bis jetzt.

Seit Beginn der Invasion sind bisher zehn Zivilisten getötet worden, zahlreiche weitere Menschen wurden verletzt. Am 11. August sind in der Region Bradost bei einem gezielten Luftschlag der türkischen Armee zwei Kommandeure des irakischen Grenzschutzbataillons sowie ein Guerillakommandant der HPG ums Leben gekommen.