Flächenbrand nach Luftschlägen auf Mexmûr

Die Türkei bombardiert seit Sonntagabend großflächig südkurdisches Territorium. Auch das Camp Mexmûr, wo mehr als zwölftausend Geflüchtete leben, wurde bereits angegriffen. Verletzt wurde niemand, es entstand jedoch ein Flächenbrand in Weidegebieten.

Im Flüchtlingslager Mexmûr (Machmur) in Südkurdistan (Nordirak) ist infolge von Luftangriffen der türkischen Armee ein Flächenbrand in Weidegebieten entstanden. Verletzt wurde nach bisherigem Stand niemand. Auch der Berg Qereçox und die Miştenur-Region wurde bombardiert.

Wie ANF-Korrespondenten aus dem Camp berichten, dauerte der Angriff auf Mexmûr etwa 40 Minuten. Die Luftschläge wurden von Aufklärungsdrohnen koordiniert, die nach wie am Himmel vor über der Region kreisen.

Bombardierung von Camp Mexmûr

Die Türkei hat am späten Sonntagabend unter dem Namen „Adlerklaue (türk. „Pençe-Kartal“) eine grenzüberschreitende Luftoffensive gegen Südkurdistan eingeleitet. Diese stehe ihr zur „Selbstverteidigung“ zu, weil es zu „bewaffneten Angriffen auf ihre Außenposten und Stützpunkte“ komme, begründet die Erdoğan-Regierung den völkerrechtswidrigen Akt. Beweise dafür, dass Flüchtlinge die Türkei angreifen würden, gibt es nicht. Zeitgleich zu den Angriffen auf Camp Mexmûr wurde neben den Guerillagebieten in und um Qendîl auch die ezidische Şengal-Region bombardiert. In Serdeşt wurde eine Krankenstation getroffen, es ist die Rede von mehreren Verletzten.