Weitere Chemiewaffenangriffe in Çemço

Die türkische Armee hat weitere Chemiewaffeneinsätze gegen Guerillastellungen im südkurdischen Gebiet Çemço durchgeführt, teilen die HPG mit. Darüber hinaus wurden Angriffe mit Haubitzen, Panzern und schweren Waffen erfasst.

Die türkische Armee hat am Donnerstag mehr als ein Dutzend Chemiewaffenangriffe gegen Guerillastellungen in Südkurdistan verübt. Das teilt das Pressezentrum der Volkverteidigungskräfte (HPG) in seiner Tagesbilanz zum Kriegsgeschehen in den Medya-Verteidigungsgebieten mit. Ziel der Attacken war erneut das Gebiet Çemço bei Şîladizê im Distrikt Amêdî. Die Guerilla zählt den Ort zur Zap-Region.

Insgesamt vierzehn Einsätze von türkischen Chemiewaffen führten die Besatzungstruppen demnach den gesamten Vortag über in Çemço durch. Im selben Zeitraum erfassten die HPG auch mindestens eine Angriffswelle mit unkonventionellen Bomben. Weitere Angriffe auf das Guerillagebiet wurden mit Haubitzen, Panzern und anderen Kriegswaffen ausgeführt. Ob Menschen infolge der Bombardements zu Schaden gekommen sind, geht aus der Erklärung nicht hervor.

Die Kleinstadt Amêdî (auch Amediye) liegt etwa zehn Kilometer von der türkischen Grenze entfernt und gehört verwaltungstechnisch zu Dihok. Das Gouvernement liegt in der Einflusszone der Demokratischen Partei Kurdistans (PDK), die die Regierung der Kurdistan-Region des Iraks (KRI) dominiert. Seit Anfang Dezember fokussiert sich der Krieg dort auf Çemço im Zap. Aus einigen Gebieten in der Region hat sich die türkische Armee zuletzt zurückgezogen.