Verletzter HPG-Kämpfer von irakischem Grenzschutz an PDK übergeben

Der HPG-Kämpfer Xebat Xançepek ist in Südkurdistan in einem Hinterhalt des irakischen Grenzschutzes verletzt und an den PDK-Geheimdienst übergeben worden. In Zap und Metîna führten neue Aktionen der Guerilla zu Verlusten bei den türkischen Besatzern.

Ein Guerillakämpfer der Volksverteidigungskräfte (HPG) ist von irakischen Sicherheitskräften an den Inlandsgeheimdienst (Asayîş) der südkurdischen Regionalregierung übergeben worden. Das meldete die Pressestelle der HPG am Montag in Behdînan. Der Vorfall ereignete sich demnach am vergangenen Freitag im Guerillagebiet Şeranîş in der Region Heftanîn.

Kräfte des irakischen Grenzschutzes Haras Hadud al-Iraq hätten dem betroffenen Kämpfer Xebat Xançepek einen Hinterhalt gelegt, erklären die HPG: „Dann umzingelten sie unseren Freund mit vier gepanzerten Fahrzeugen und forderten ihn auf, sich zu ergeben. Hevalê Xebat betonte, keinen Konflikt mit den Kräften des irakischen Grenzschutzes zu wollen, und forderte sie auf, ihm freies Geleit zu gewähren, damit er das Gebiet verlassen könne. Da die Kräfte auf der Kapitulation unseres Freundes bestanden, entschied sich Hevalê Xebat als loyaler Kämpfer der PKK-Guerilla, sich zu erschießen, statt in Gefangenschaft zu geraten.“

Den Angaben nach überlebte Xebat Xançepek den Selbsttötungsversuch, wurde jedoch schwer verletzt. Der irakische Grenzschutz evakuierte den Kämpfer aus Şeranîş und übergab ihn dem von der Demokratischen Partei Kurdistans (PDK) kontrollierten Asayîş. Aktuell befindet er sich in einem Krankenhaus in Dihok, sein Zustand ist kritisch.

Zehn tote Soldaten bei acht Aktionen

Aus der Erklärung der HPG gehen zudem Informationen zum Guerillawiderstand gegen die andauernde Invasion des türkischen Staates Südkurdistans hervor. Demnach wurden fünf Angehörige der Besatzungstruppen am Sonntag in Sîda und Çemço in der Zap-Region getötet, drei davon bei Sniper-Aktionen. Fünf weitere Militärs kamen bereits am Donnerstag im Zuge dreier Guerillasabotagen in Çemço ums Leben. In Metîna wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag der Transport von Luftlandetruppen auf den Girê Amêdî durch den Beschuss eines Hubschraubers verhindert. Die Sikorsky-Maschine musste mit den Soldaten an Bord wieder umkehren.

Fortgesetzte Chemiewaffenangriffe

Die HPG weisen weiter darauf hin, dass die Luft- und Bodenangriffe türkischer Besatzungstruppen in Südkurdistan unvermindert fortgesetzt werden. In Çemço wurden zwischen dem 29. September und 2. Oktober mindestens zwölf Attacken mit verschiedenen Chemiewaffen gegen die Guerillastellungen „Şehîd Serxwebûn“ verzeichnet. „Einer der Kampfstoffe hinterließ einen süßlichen Geschmack im Mund“, so die HPG. 19 weitere Chemiewaffenangriffe richteten sich am Sonntag gegen den Girê Cûdî sowie die Verteidigungsanlagen „Şehîd Bahoz“ und „Şehîd Felat“.

Massive Luftschläge – auch durch Iran

Die Luftangriffe konzentrierten sich hauptsächlich auf die Widerstandsmassive im Zap. Hier gab es mindestens 50 Attacken durch Kampfhubschrauber, unter anderem gegen den Kurojahro. In Metîna wurde das Umland des Dorfes Şêlazê zum wiederholten Mal mit Kampfflugzeugen bombardiert, eine weitere Angriffswelle zielte gegen Çemço. Der Girê Bestanê in Xakurke wurde dutzende Male von türkischen Außenposten unter Artilleriefeuer genommen, in Karker versuchte die türkische Armee erneut, Stellungen mit Baggern zu zerstören. „Durch iranischen Beschuss in Xakurke entstand Sachschaden auf Grundstücken und in Anbauflächen der Bevölkerung in Goşînê”, so die HPG.