Universität Frankfurt von „End Fossil: Occupy!" besetzt

Klimaaktivist:innen von „End Fossil: Occupy!" haben mit StudentsDefendKurdistan einen Hörsaal am Campus Westend der Universität Frankfurt besetzt.

Am Dienstagvormittag haben Klimaaktivist:innen von „End Fossil: Occupy!" das Hörsaalzentrum 1 am Campus Westend der Universität Frankfurt besetzt. Mit dabei sind auch Aktivist:innen von StudentsDefendKurdistan. Sie fordern unter anderem ein Ende des Einsatzes chemischer Kampfstoffe durch die türkische Armee gegen die Guerilla in Kurdistan.

End Fossil: Occupy! ist eine weltweite Studierenden- und Schüler:innenbewegung, die bisher etwa 50 Universitäten bzw. Schulen besetzt hat. Die Bewegung fordert allgemein ein Ende der profitgeleiteten Energieproduktion mittels fossiler Brennstoffe. In Frankfurt am Main sind unter anderem folgende Forderungen enthalten:

- Raum für Selbstorganisation, Empowerment und Solidarität! Selbstbestimmte Räume für Menschen aus most affected areas, queer-feministische und ökologische Initiativen und Menschen in Notsituation am IG-Farben-Campus und im Juridicum

- Studienbedingungen internationaler und geflüchteter Studierender verbessern

- Kooperationen überdenken! Kooperation mit Unis beenden, die Krieg und Kriminalisierung von Protesten unterstützen! Partnerschaft mit Universitäten in Rojava und Solidarität mit den Studierenden im Iran und in der Türkei

- Klimaschutz heißt Antifa! NS-Geschichte am IG-Farben-Campus kritisch aufarbeiten, rechte Strukturen wirksam bekämpfen. Prof. Roth wieder einstellen, NS-Verstrickung der Sparkasse aufdecken, externe Beratung zum Umgang mit rechten Studierenden und Gruppen. Insourcing von Reinigungskräften, Entlastung von allen Beschäftigten an der GU

StudentsDefendKurdistan ist ein von kurdischen Studierenden der Verbände YXK/JXK in Frankfurt initiiertes Aktionsbündnis. Mehrere studentische und jugendliche Gruppen sind Teil des Bündnisses. Sie nehmen an der Besetzung des Hörsaals teil, um auf den Krieg in Kurdistan aufmerksam zu machen, den die NATO über die Türkei führt. Insbesondere europäische Staaten wollen die Öl- und Gasfelder in Südkurdistan/Nordirak an den europäischen Markt anschließen. Dieser Krieg führt zu massiven Schäden an den Ökosystemen in Kurdistan und nimmt das Ausmaß eines Ökozids ein. Es ist heute noch nicht abzusehen, welche langfristigen Folgen der Einsatz von Giftgas und radioaktiver Munition auf die Ökosysteme in Kurdistan haben werden. Aber auch die türkische Staudammpolitik oder die systematische Abholzung von Wäldern zeigen jetzt schon extreme Auswirkungen.

Was End Fossil: Occupy! und StudentsDefendKurdistan verbindet, ist nicht nur das gemeinsame Interesse, die Klimakrise zu bewältigen, sondern auch ideologisch sind sie sich nah. Der Aufbau des demokratischen Konföderalismus in Kurdistan und insbesondere in Rojava ist die nachhaltige Antwort auf die kapitalistische Moderne. Gegen Profitorientierung, Ausbeutung und Staatlichkeit wird eine Gesellschaft aufgebaut, die auf Basisdemokratie, Ökologie und Frauenbefreiung setzt.

Im Rahmen der Besetzung wird StudentsDefendKurdistan heute um 15.00 Uhr einen Vortrag zur aktuellen Lage in Kurdistan halten. Am Mittwoch um 16.30 Uhr beginnt ein Vortrag von Make Rojava Green Again.