Şengal ist erneut von einer türkischen Kampfdrohne bombardiert worden. Ziel des Angriffs war ein Auto in der Siedlung Al-Nasser im Zentrum von Şengal. Ersten Angaben zufolge sind Menschen zu Schaden gekommen.
Die nordirakische Region Şengal ist das letzte zusammenhängende Siedlungsgebiet des ezidischen Volkes und steht dauerhaft im Fokus der grenzüberschreitenden Luftangriffe der Türkei. Am 1. November wurde die Pilgerstätte Qubeya Hesin Meman im Zentrum von Şengal von einer Drohne angegriffen, Angaben aus der Region zufolge kam es dabei zu großem Sachschaden. Ende vergangener Woche wurden zwei Drohnenangriffe aus der Region gemeldet. Ziele waren ein Wohngebäude im selbstverwalteten Städtchen Xanesor und ein Fahrzeug, das auf der Autobahn 47 in Höhe des südwestlich von Şengal-Stadt gelegenen Dorfes Cidalê (Jaddala) fuhr.
Unter dem Vorwand der „Bekämpfung der PKK“ kommt es seit 2017 vermehrt zu Luftschlägen durch türkische Kampfflugzeuge und Drohnen auf Şengal. Konkrete Ziele sind hierbei zumeist Repräsentant:innen und Einrichtungen des Demokratischen Autonomierats von Şengal (MXDŞ) und der Selbstverteidigungseinheiten YBŞ/YJŞ, bei den Todesopfern handelt es sich hauptsächlich um Menschen aus der Zivilbevölkerung – oftmals Überlebende des IS-Genozids von 2014.