Türkischer Drohnenangriff auf Şengal

Die Türkei hat das ezidische Siedlungsgebiet Şengal im Nordirak erneut mit einer Drohne angegriffen. Ersten Angaben zufolge kam es zu keinen Todesopfern, es entstand großer Sachschaden.

Şengal ist erneut von einer türkischen Kampfdrohne bombardiert worden. Ziel des Angriffs um etwa 18 Uhr Ortszeit war die Pilgerstätte Qubeya Hesin Meman im Zentrum von Şengal. Angaben aus der Region zufolge kam es zu großem Sachschaden, Menschen kamen nicht zu Schaden.

Die Nachrichtenagentur RojNews hat ein Video von dem angegriffenen Ort veröffentlicht:

 

Die nordirakische Region Şengal ist das letzte zusammenhängende Siedlungsgebiet des ezidischen Volkes und steht dauerhaft im Fokus der grenzüberschreitenden Luftangriffe der Türkei. Ende vergangener Woche wurden zwei Drohnenangriffe aus der Region gemeldet. Ziele waren ein Wohngebäude im selbstverwalteten Städtchen Xanesor und ein Fahrzeug, das auf der Autobahn 47 in Höhe des südwestlich von Şengal-Stadt gelegenen Dorfes Cidalê (Jaddala) fuhr.

Unter dem Vorwand der „Bekämpfung der PKK“ kommt es seit 2017 vermehrt zu Luftschlägen durch türkische Kampfflugzeuge und Drohnen auf Şengal. Konkrete Ziele sind hierbei zumeist Repräsentant:innen und Einrichtungen des  Demokratischen Autonomierats von Şengal (MXDŞ) und der Selbstverteidigungseinheiten YBŞ/YJŞ, bei den Todesopfern handelt es sich hauptsächlich um Menschen aus der Zivilbevölkerung – oftmals Überlebende des IS-Genozids von 2014.