In der nordkurdischen Provinz Colemêrg (tr. Hakkari) werden seit einigen Tagen massive Truppenbewegungen der türkischen Armee beobachtet. Die Provinz liegt im Dreiländereck Türkei, Irak und Iran und ist Ausgangspunkt für Militäroperationen in Guerillagebieten in der Kurdistan-Region Irak (KRI). Die Türkei versucht seit über zwei Jahren unter Einsatz aller Mittel, die Regionen Avaşîn, Zap und Metîna einzunehmen, die Guerilla der kurdischen Befreiungsbewegung leistet erbitterten Widerstand gegen die Besatzung ihrer Gebiete.
Nach Angaben ortsansässiger Quellen finden zurzeit täglich Militärtransporte aus den Kreisen Gever (Yüksekova), Şemzînan (Şemdinli) und Rûbarok (Derecik) nach Çelê (Çukurca) an die irakische Grenze statt. Auch aus der Provinz Wan (Van) werden Truppen in das Grenzgebiet verlegt. Die Soldaten werden in Stützpunkten in den Dörfern Serê Sevê, Ertuş und Bilêcan an der Grenze stationiert. Zudem wird mit Lastwagen militärische Ausrüstung in das Gebiet transportiert.
Den Angaben zufolge sind die paramilitärischen „Dorfschützerverbände“ in der Region schriftlich über eine bevorstehende Operation informiert worden. Es wird davon ausgegangen, dass Vorbereitungen für einen weiteren Großangriff getroffen werden.