Die Bewohner eines Dorfes in der südkurdischen Sîdekan-Region in Soran sind über Lautsprecher einer türkischen Drohne aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen. Die türkische Armee versucht seit geraumer Zeit, die Besatzung des Gebiets zu verstetigen.
Seit mehr als einem Jahr bemüht sich die türkische Armee um die Besetzung von Sîdekan. Die Region im Bezirk Soran liegt nordöstlich von Hewlêr (Erbil), der Hauptstadt der Föderalen Region Kurdistan (KRG) im Grenzbereich des Dreiländerecks Irak-Syrien-Türkei. Einige der Gipfel in Sîdekan, wo sich auch Bradost befindet, sind bereits von türkischen Truppen besetzt. Vor einigen Tagen marschierten in der nordkurdischen Region Rubarok (Provinz Colemêrg/Hakkari) zusammengezogene Militäreinheiten in Sîdekan ein. Die Truppen sollen auch aus dem von der türkeinahen Demokratischen Partei Kurdistans (PDK) kontrollierten Gebiet Geliyê Şeyh Zade vorrücken.
Wie die in Südkurdistan ansässige Nachrichtenagentur RojNews nun meldet, werden in Sîdekan die Bewohner*innen des Dorfes Xelîfan von der türkischen Armee aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. In einem von RojNews veröffentlichten Video ist zu erkennen, wie eine türkische Drohne im Tiefflug über das Dorf kreist. Gleichzeitig ertönt aus dem Lautsprecher der Drohne auf Soranî (in Süd- und Ostkurdistan gesprochener kurdischer Dialekt) eine Ansage, mit der die Bewohner*innen Xelîfans aufgefordert werden, aus dem Siedlungsgebiet „zu verschwinden“. Andernfalls würden sie zur „Zielscheibe“ werden.
