„Terror“-Festnahmen in Farqîn

In Farqîn bei Amed sind drei junge Männer unter angeblichem Terrorverdacht festgenommen worden. Einzelheiten zu den konkreten Vorwürfen will die Polizei nicht nennen.

In der östlich von Amed (tr. Diyarbakır) gelegenen Kreisstadt Farqîn (Silvan) sind drei Kurden von der türkischen Antiterrorpolizei festgenommen worden. Begleitet wurden die Festnahmen vom Freitagfrüh von akribischen Wohnungsdurchsuchungen. Ob die Polizei etwas gefunden hat, ist nicht bekannt. Ebenso liegen keine Angaben zu den konkreten Vorwürfen gegen die Betroffenen der Razzien vor.

Halis Aslan, der Vater eines der Festgenommenen, der erst kürzlich aus der Haft entlassen wurde, beklagte sich über ein äußerst rücksichtsloses Vorgehen der Polizeibeamten. „Sie besitzen keinen Funken Menschlichkeit“, sagte der Mann gegenüber der Nachrichtenagentur Mezopotamya.

Halis Aslan in seiner verwüsteten Wohnung

Zwei Stunden lang hätten alle im Haushalt lebenden Personen mit dem Gesicht zur Wand stehen müssen, einschließlich Älterer und Kranker in der Familie, sagte Aslan. Die Razzia habe eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Zusätzlich zu dem Chaos hätten die Polizisten mit verschmutzten Stiefeln die gesamte Wohnung verdreckt.

Die Festgenommenen wurden derweil auf das Polizeipräsidium Diyarbakır gebracht. Neben dem 26-jährigen Murat Aslan wurden auch Selman Aktaş (19) und Cihan Almaz (Alter unbekannt) in Gewahrsam genommen.