Südkurdischer Parlamentspräsident fordert nationale Einheit

Als Präsident des Regionalparlaments Südkurdistans plädiert Dr. Yusuf Mihemed für eine nationale Einheit: „Die Kurden sollten keine andere Macht oder andere Staaten um Hilfe bitten. In dieser Zeit ist die Entstehung einer nationalen Einheit unerlässlich.“

Dr. Yusuf Mihemed, der Präsident des südkurdischen Regionalparlaments und Vorsitzender der Gorran-Liste im irakischen Parlament, hat sich gegenüber ANF zu den Parlamentswahlen im Irak und in Südkurdistan sowie zu der aktuellen politischen Krise geäußert.

„Das kurdische Volk hat von Xaneqîn bis nach Efrîn einen hohen Preis zahlen müssen“, erklärte Mihemed, „Betrachten wir gleichzeitig die Geschehnisse der jüngsten Zeit, wird deutlich, dass wir unverzüglich eine nationale Einheit unter den Kurden herstellen müssen.“

Zum Unabhängigkeitsreferendum vom vergangenen Jahr sagte Dr. Mihemed: „Mit diesem Referendum ist Kerkuk verloren gegangen, gleichzeitig sind viele Errungenschaften des kurdischen Volkes verloren gegangen. Es war ein historischer Fehler. Zwischen 2014 und 2016 hat das kurdische Volk viele Errungenschaften verzeichnen können. Mit dem Referendum sind diese Fortschritte, für die ein hoher Preis gezahlt worden ist, wieder nichtig gemacht worden. Das gilt nicht nur für Südkurdistan, sondern auch für Xaneqîn und Efrîn.“

Hinsichtlich der langjährigen Bestrebungen, einen kurdischen Nationalkongress einzuberufen, erklärte der südkurdische Parlamentspräsident: „Die Ereignisse der letzten Zeit und aus der Vergangenheit zeigen, dass Kurden keine anderen Freunde haben als sich selbst. Jede positive oder negative Entwicklung in einem der Teile Kurdistans wirkt sich auch auf die anderen Teile aus. Die Konsequenzen des Referendums haben sich auf Efrîn ausgewirkt. Daher erachten wir es als unerlässlich, so schnell wie möglich einen Nationalkongress einzuberufen und eine nationale Einheit herzustellen.“