Staatsterror in Elkê dauert an

Bei Dorfrazzien in Elkê sind sieben Personen von der türkischen Militärpolizei festgenommen worden, als Grund wurde Terrorverdacht angeführt. Seit Anfang der Woche wurden in dem Landkreis bei Şirnex insgesamt 17 solcher Festnahmen registriert.

Bei Dorfrazzien in Elkê (tr. Beytüşşebap) in der nordkurdischen Provinz Şirnex sind am Samstag sieben Personen von der türkischen Militärpolizei festgenommen worden. Als Grund wurde Terrorverdacht angeführt, der sich aus Aussagen eines „anonymen Zeugen“ ergeben soll. Die Betroffenen werden beim Provinzkommando der Gendarmerie festgehalten.

Betroffenen von den Durchsuchungen, die von der Angehörigen eines Festgenommenen als überfallartige Razzien beschrieben wurden, waren die Ortschaften Feraşîn, Wargundik und Melîxa. Unter den abgeführten Personen befinden sich auch ein Vater und drei seiner Kinder. Unklar war zunächst, ob es sich um Erwachsene oder Minderjährige handelt.

Seit Anfang der Woche wurden in Elkê mindestens siebzehn Menschen unter sogenannten Terrorvorwürfen festgenommen. In sechs Fällen erging am Donnerstag Haftbefehl, darunter gegen die kurdische Politikerin Zarife Borak, die Ko-Vorsitzende des Kreisverbands der HDP in Elkê ist. Seit den Wahlen vom 14. Mai wurden in der gesamten Provinz Şirnex weit mehr als 100 Personen aus der demokratischen Opposition festgenommen, ein Großteil davon in den Kreisstädten Cizîr (Cizre) und Silopiya (Silopi). Darüber hinaus befinden sich die Stadtteile Cûdî und Nûr in Cizîr seit der Parlaments- und Präsidentenwahl im Belagerungszustand.