Soldaten lösen Waldbrand in Colemêrg aus

In Colemêrg haben Soldaten der türkischen Armee durch willkürlich abgegebene Schüsse einen Waldbrand ausgelöst.

In der nordkurdischen Provinz Colemêrg (tr. Hakkari) haben Soldaten der türkischen Armee am Samstag einen Waldbrand ausgelöst. Nach vorliegenden Angaben haben wachhabende Soldaten am Ortseingang des Dorfes Oğul willkürlich Schüsse auf das gegenüberliegende Zap-Ufer abgegeben. Durch den Beschuss geriet trockenes Gras in Brand, der Wind trug dazu bei, dass sich das Feuer schnell ausbreitete, unter anderem auf einen nicht mehr benutzten Stall. Da es in dem Dorf kein Telefonnetz gibt, mussten Anwohner zum Telefonieren in das nächste Dorf laufen. Die so benachrichtigte Feuerwehr von Colemêrg traf relativ schnell ein, konnte das Feuer jedoch nicht löschen, weil es keine Brücke über den Zap gibt und es sich um unzugängliches Gelände handelt.

Ein Dorfbewohner filmte das Feuer mit seiner Handykamera und teilte mit, dass der Brand durch Schüsse von Soldaten ausgelöst wurde. Weil das Dorf in einem Funkloch liegt, konnte die Feuerwehr erst spät benachrichtigt werden, sagte der Dorfbewohner: „Wir haben kein Netz in unserem Dorf. Wir haben uns etliche Male an die betreffenden Firmen gewandt, aber das Problem besteht immer noch. Am Eingang unseres Dorfes halten Soldaten Wache, angeblich aus Sicherheitsgründen. Sie schießen häufig in die Gegend. Das haben sie auch heute Mittag getan. Dadurch hat trockenes Gras Feuer gefangen. Wir konnten die Feuerwehr erst viel später rufen, weil wir dafür ins nächste Dorf gehen mussten. Bis die Feuerwehr eintraf, hatte sich der Brand bereits ausgebreitet. Die Feuerwehr versuchte, den Brand am anderen Ufer zu löschen, aber der Wasserdruck reichte nicht aus. Deshalb konnte das Feuer nicht gelöscht werden. Es ist inzwischen auch auf ein Waldgebiet übergegriffen. Wenn es weiterbrennt, wird das gesamte Gebiet zu Asche. Wir fordern, dass das Feuer aus der Luft bekämpft wird.“