Sitzung von HPG-Kommandorat und PKK-Verteidigungskomitee

Der HPG-Kommandorat hat auf einer Sitzung mit dem PKK-Verteidigungskomitee das vergangene Kampfjahr bewertet und auf Grundlage der dabei entstandenen Perspektive eine Planung für den revolutionären Volkskrieg aufgestellt.

Vom 20. bis 27. Februar hat die jährliche Sitzung des Kommandorats der Volksverteidigungskräfte (HPG) und des Verteidigungskomitees der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) stattgefunden. Das teilt der Kommandorat der HPG mit: „Um die Kampfpraxis des Jahres 2022, des umfassendsten und heftigsten Kriegsjahres unserer Geschichte, eingehend zu prüfen, die erfolgreichen Taktiken schöpferisch zu bewerten, die Probleme und Unzulänglichkeiten bei der Durchführung des Revolutionären Volkskrieges zu überwinden und eine Kampfplanung für das kommende Jahr auf der Grundlage der entstandenen Perspektive aufzustellen, haben wir vom 20. bis 27. Februar 2023 unsere jährliche ordentliche Sitzung des HPG-Kommandorates und des PKK-Verteidigungskomitees abgehalten. An der Versammlung hat eine ausreichende Anzahl von Mitgliedern teilgenommen, die alle Kommandanturen der Abfertigungsverwaltung, der Gebiete, der Regionen und der Institutionen vertreten."

Einstellung militanten Aktionen nach der Erdbebenkatastrophe

Die HPG weisen darauf hin, dass die Sitzung kurz nach der Erdbebenkatastrophe mit Epizentrum in Kurdistan vom 6. Februar durchgeführt wurde und von dem Schmerz der betroffenen Bevölkerung geprägt war. Einer der Tagesordnungspunkte sei daher die Bewertung des Erdbebens gewesen: „Bekanntlich hat unsere Bewegung am 10. Februar ihre Untätigkeit als moralische, humanitäre und soziale Haltung angesichts der schweren Folgen des Erdbebens erklärt. Der türkische Staat, der von humanitären Gefühlen weit entfernt ist, setzte jedoch seine Angriffe fort und ignorierte unsere moralische und respektvolle Haltung gegenüber unseren Toten. Diese prinzipielle Haltung, die wir auf der Grundlage des Ansatzes und der moralischen Prinzipien unserer Führung und unserer Partei gegenüber dem Volk eingenommen haben, besteht jedoch weiterhin. Im Namen der Kommandoratsversammlung sprechen wir den Familien, die ihre Angehörigen bei dem Erdbeben verloren haben, sowie den kurdischen, türkischen und arabischen Völkern unser Beileid aus und wünschen den Verwundeten Heilung. Wir rufen alle unsere Völker und demokratischen Kräfte auf, die Solidarität zu erhöhen und zu stärken.“

2022 hat die Geschichte des Freiheitskampfes geprägt

Der kurdische Freiheitskampf durchlaufe zurzeit einen Prozess von historischer und strategischer Bedeutung und das Kampfjahr 2022 sei auf der Sitzung umfassend diskutiert worden: „Die Überwindung der Unzulänglichkeiten auf der Grundlage der Lehren aus diesem wichtigen Prozess, der als ein Jahr des großen Widerstands und Kampfes erlebt wurde, schafft die Grundlage für eine kreativere und erfolgreichere Umsetzung unserer taktischen Perspektive, die sich in der Praxis als richtig erwiesen hat. 2022 hat sich unsere bisher theoretisch formulierte taktische Ausrichtung in der Praxis bewährt. Basierend auf den Lehren des vergangenen Jahres wurden die Perspektive und die praktischen Umsetzungsprinzipien für den Sieg im Jahr 2023 deutlich.“

2022 sei zudem ein Jahr gewesen, in dem die Opferbereitschaft und der Mut der Guerillakämpfer:innen unvergessliche Spuren in der Geschichte des Freiheitskampfes hinterlassen haben. Auf der Versammlung sei der Atem der Gefallenen in den Regionen Zap, Avaşîn, Metîna, Cudî, Gabar, Besta, Dersim, Serhat, Garzan und Amed zu spüren gewesen, die Teilnehmenden hätten „das brennende Gefühl empfunden, ihrer würdig zu sein“, erklärt der HPG-Kommandorat und teilt weiter mit:

„Auf unserer Sitzung des Kommandorates der HPG und des Verteidigungskomitees der PKK haben wir festgestellt, dass die Jahre, die wir durchleben, kritische Jahre sind, die man nicht als gewöhnlich bezeichnen kann, sondern als außergewöhnlich. Der Kriegsprozess, der sich vor allem in den Medya-Verteidigungsgebieten entwickelt hat, hat eine neue Ära nicht nur für den kurdischen Freiheitskampf, sondern auch für die Freiheitskämpfe der Völker und die Guerillakriegsdoktrin eröffnet. Im Einklang mit der revolutionären Volkskriegsstrategie hat sich bewiesen, dass die Guerilla der demokratischen Moderne freie Gebiete verteidigen kann, wenn die Tunnelkriegsführung und die Taktik der mobilen Teams richtig und effektiv angewandt werden. Diese Situation hat den Siegesglauben, das Selbstvertrauen und den Anspruch auf Erfolg auf Kommandoebene und bei den Kämpferinnen und Kämpfern gestärkt. In diesem Zusammenhang hat das, was in den Medya-Verteidigungsgebieten entstanden ist, sehr wertvolle Ergebnisse hervorgebracht, sowohl für die Zukunft und die Errungenschaften unseres Volkes als auch für die Völker der Region und die systemkritischen Kräfte, die sich den Hegemonialmächten widersetzen wollen. Im 21. Jahrhundert hat sich auf eindrucksvolle Weise gezeigt, wie die Guerilla gegen die moderne Technologie der Zeit Widerstand leisten und ihre freien Gebiete sogar gegen verbotene Waffen verteidigen kann.

Die Selbstverteidigung muss überall gestärkt werden

Auf unserer Versammlung wurde vor allem darüber gesprochen, dass die Strategie des Revolutionären Volkskrieges vollständig und ganzheitlich umgesetzt werden muss. Der Revolutionäre Volkskrieg bedeutet auch die ständige Erweiterung der Prinzipien und Maßnahmen einer ethisch-politischen Gesellschaft und ihre Verbreitung in der Bevölkerung als eine von unten kommende Welle. In diesem Zusammenhang wird die Schaffung der Realität eines kämpfenden Volkes das Völkermordkonzept des Feindes besiegen. Unser Volk muss die Verteidigung des eigenen Landes als eine Frage der eigenen Würde und Existenz begreifen. Der Krieg, der heute geführt wird, ist nicht irgendein Krieg. Es handelt sich um einen Kampf um die Existenz und die Freiheit unseres Volkes. Daher ist die Schlussfolgerung unser Versammlung, dass unser Volk sein Leben in diesem Bewusstsein und mit dieser Verantwortung gestalten und überall seine Selbstverteidigung gegen die psychologische Kriegsführung des Feindes stärken sollte.“

Der Maßstab für Erfolg ist die Freiheit von Abdullah Öcalan

„Während wir uns in einem schicksalhaften Prozess in Bezug auf die Freiheit unseres Volkes befinden, haben die Beschlüsse unserer Sitzung, die acht Tage lang mit intensiven und tiefgreifenden Diskussionen stattfand, einen sehr wichtigen Platz für den Erfolg von 2023“, so der HPG-Kommandorat. Die Versammlung habe kurz nach dem Jahrestag der Verschleppung von Abdullah Öcalan in die Türkei am 15. Februar 1999 stattgefunden. Es sei erneut die Selbstkritik einer „unzureichenden Genossenschaftlichkeit“ geäußert und als „Maßstab für Erfolg die physische Freiheit“ von Öcalan festgelegt worden.

Die Kommandant:innen und Kämpfer:innen der HPG und YJA Star (Verbände freier Frauen) erklären abschließend, dass sie im Gedenken an die Gefallenen „mit apoistischem Opfergeist, großer Leidenschaft, einem unerschütterlichen Willen, einer unzerstörbaren Überzeugung, einem Siegesanspruch und großer Entschlossenheit“ für die Freiheit von Abdullah Öcalan und des Volkes weiterkämpfen werden und allen Weggefährt:innen, ihrem Volk und den revolutionären demokratischen Kräften großen Erfolg im Kampf für die Freiheit im Jahr 2023 wünschen.