Volksverteidigungskräfte unterstützen Aufruf zur Waffenruhe

Die Volksverteidigungskräfte unterstützen den Aufruf der KCK zu einer sofortigen Waffenruhe wegen des Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Die Guerilla sei bereit, ihren Beitrag zur Linderung des Leids der Bevölkerung zu leisten.

Das zentrale Hauptquartier der Volksverteidigungskräfte (Navenda Parastina Gel, NPG) unterstützt den Aufruf der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) zu einer sofortigen Waffenruhe wegen des Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Die Guerilla sei bereit, die KCK bei ihren Bemühungen zum Stopp der Kampfhandlungen zu unterstützen und damit einen Beitrag zur Linderung des Leids der betroffenen Bevölkerung zu leisten, heißt es in einer an ANF übermittelten Stellungnahme des NPG.

Die KCK als Dachverband der kurdischen Bewegung, der auch die PKK angehört, hatte in der Nacht zum Freitag zur Einstellung der militärischen Aktionen in Kurdistan aufgerufen. Es gelte zu verhindern, dass die Menschen noch mehr Leid in diesem Leid erlebten, sagte Cemil Bayık, Ko-Vorsitzender des Exekutivrats der KCK. Bayık unterstrich allerdings, dass die Haltung des türkischen Staates bei der Umsetzung dieser Entscheidung von zentraler Bedeutung sein werde.

„Das verheerende Erdbeben vom Montag mit Epizentrum in Pazarcık stellt eine große Katastrophe dar. Es hat große Schäden verursacht, unser Volk hat viele Opfer zu beklagen. Zehntausende Menschen aus der kurdischen, türkischen und arabischen Bevölkerung haben ihr Leben verloren, und Zehntausende warten noch immer darauf, aus den Trümmern geborgen zu werden. Wir teilen den Schmerz unserer Völker zutiefst. Wir wünschen den Toten, dass sie Ruhe finden, und sprechen ihren Familien und Angehörigen unser Mitgefühl aus. Den Verletzten wünschen wir eine rasche Genesung.

Wir begreifen es als eine humanitäre, gewissenhafte und moralische Pflicht, den Schmerz unserer Völker zu lindern und ihre Wunden zu heilen. Der beste Ansatz wäre, die Schwierigkeiten dieser Tage durch Einigkeit und Solidarität zu mildern und zu überwinden. Auch das wollen wir unterstützen. Deshalb sollten alle Angehörigen unserer Verteidigungskräfte sowie patriotische Institutionen dem Volk zur Hilfe eilen und Hilfe mobilisieren. Vor allem die ländlichen Gebiete und Dörfer, die ohnehin vernachlässigt werden und auch jetzt von jeglicher Hilfe abgeschnitten sind, müssen dringend unterstützt werden. Dies ist zweifellos die wichtigste humanitäre und patriotische Aufgabe in dieser Zeit. Auf dieser Grundlage stimmen wir dem Aufruf des Genossen Cemil Bayık als Ko-Vorsitzender des KCK-Exekutivrats zu und erklären, dass seine Forderungen in der Praxis erfüllt werden.

In diesem Zusammenhang lautet unser Aufruf an alle Verbände der Guerilla, Kampfgruppen und Selbstverteidigungseinheiten: Alle Aktionspläne und entsprechende Aktivitäten in den Städten und Metropolen müssen umgehend gestoppt werden. Auch in den ländlichen Regionen sollten keinerlei militärische Maßnahmen ergriffen werden, solange es keine Angriffe türkischer Streitkräfte auf unsere Angehörigen gibt. Diese Anweisung ist bis auf Widerruf gültig und es ist eine wesentliche Pflicht für alle legitimen Verteidigungskräfte, sie strikt zu befolgen.

Es ist bekannt, dass das AKP/MHP-Regime seit Jahren im Rahmen seiner genozidären Politik in Kurdistan alle Ressourcen der Türkei in den Krieg steckt und enorme Ausgaben bei seinen Angriffen gegen unsere Kräfte und die Institutionen unserer Bevölkerung tätigt. Dieses Land wird von einem Regime beherrscht, dessen Mitglieder sich auf verschiedene Weise persönlich bereichern. Investitionen für das Leben und die Sicherheit der Bevölkerung finden genauso wenig statt wie die Tätigung von Aufwendungen in die Infrastruktur. Diese Politik hat zur Folge, dass alle Völker der Türkei leiden. Das Ausmaß der Erdbeben ist katastrophal. Um das Leid der Menschen zu lindern, braucht es gesellschaftliche Solidarität und Hilfe von unten. In diesem Rahmen erklären wir respektvoll, dass wir unsere Verantwortung in Übereinstimmung mit den Entscheidungen und Perspektiven des politischen Willens unseres Volkes und unserer Revolution erfüllen werden.“