„Der Widerstand wird siegen“

Die Guerillakämpferin Lorîn Andok kommentiert die türkische Invasion in Heftanîn mit den Worten: „Der Feind erklärt jeden Tag von neuem, die Guerilla auszulöschen, aber unser Widerstand wird den Sieg davontragen."

Die Angriffe des türkischen Staats auf Kurdistan dauern an. Die YJA-Star-Guerillakämpferin Lorîn Andok gibt eine kurze Bewertung der aktuellen Situation in Heftanîn und zur Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan ab. Sie sagt: „Mit der Isolation Öcalans soll seine Verbindung zur Bevölkerung gekappt werden. Denn seine Perspektive bringt die ganze Realität des Feindes an Licht.

Der türkische Staat will die Kurdinnen und Kurden vernichten, deswegen greift er überall an. Es gibt insbesondere wichtige Projekte in Bezug auf Südkurdistan. Dieses Besatzungsprojekt soll schon seit den neunziger Jahren umgesetzt werden. Im Moment leistet die Guerilla in Heftanîn unvergleichlichen Widerstand gegen den türkischen Staat. Dieser Widerstand richtet sich nicht nur gegen die Angriffe. Es geht auch darum, Südkurdistan zu schützen. Der türkische Staat will die Besatzung von Südkurdistan ausweiten. Die Volksverteidigungskräfte HPG und die Frauenguerilla YJA-Star fügen dem Feind schwere Schläge zu. Der Feind will permanent Truppen hier stationieren, aber er gerät immer wieder ins Visier der Guerilla. Wir werden keine Besatzung zulassen, er wird sich hier nicht in Ruhe bewegen können. Heftanîn wird zu seinem Grab werden.

Es wird ein Spezialkrieg geführt

Manche Kräfte behaupten, der türkische Staat greife an, weil die Guerilla hier ist. Aber das ist fernab von jeder Realität. Bei den Angriffen geht es darum, die Errungenschaften in Südkurdistan zu vernichten und die Vertreibungspolitik der Dorfzerstörungen aus dem Norden auch im Süden umzusetzen. Denn wenn man Menschen von ihrem Land vertreibt, entfernt man sie auch von ihren Werten und ihrer Geschichte.

Aktuell stehen etliche Dörfer in Südkurdistan wegen der Angriffe leer. Die Jugend und die Frauen in Südkurdistan müssen dagegen protestieren. Auch wenn dieses Volk massakriert oder vertrieben wird, verabschiedet es sich niemals vom Widerstand. Wir sind davon überzeugt, dass dieser Widerstand immer lebendig bleiben und zu größten Protesten gegen den Feind führen wird.

Zu 95 Prozent ein psychologischer Krieg

Der Feind kann am Boden keinen Krieg gegen die Guerilla führen. Immer wenn hier Truppen herkommen, stoßen sie auf den Widerstand der Guerilla. Trotz aller Technik haben sie keine Chance gegen die HPG und YJA-Star. Ihr Krieg ist zu 95 Prozent ein psychologischer Krieg. Der Feind erklärt jeden Tag von neuem: ,Wir haben sie vernichtet, wir werden sie auslöschen', aber er selbst wird durch den Guerillawiderstand verschwinden. Der Feind wendet eine ‚Teile und herrsche'-Strategie gegen die Kurden an. Er stützt sich auf Dorfschützer und Agenten, weil er auf andere Weise keine Ergebnisse erzielen kann. Die Dorfschützer werden immer vorgeschickt. Sie sollten diese Situation begreifen und von ihrem falschen Weg umkehren.“

Andok appelliert an die südkurdische Jugend, sich an der Verteidigung des Landes zu beteiligen.