In Sêrt hat die DEM-Partei mit großem Abstand gewonnen. Die gewählten Kandidat:innen erklären: „Die Menschen haben den 7.000 Wählern, die von außen in die Stadt gebracht wurden, die passende Antwort gegeben.“
Die DEM-Partei hat in der nordkurdischen Provinz Sêrt (tr. Siirt) einen historischen Sieg bei den Kommunalwahlen errungen. Obwohl die AKP 6.600 Soldaten und Polizisten als mobile Wähler einsetzte, gewann die DEM-Partei mit großem Vorsprung. Sie erhielt 36.856 Stimmen (53 Prozent), während die AKP mit 27.554 Stimmen (33 Prozent) unterlag. Damit konnte die demokratische Opposition ihren Vorsprung deutlich ausbauen. 2019 hatte die Vorgängerpartei HDP mit 1.616 Stimmen Vorsprung gesiegt, die gewählten Ko-Bürgermeister:innen wurden durch das Regime abgesetzt. Das hielt die Menschen nicht ab, erneut für die demokratische Opposition zu stimmen, so lag diesmal der Vorsprung bei 9.302 Stimmen.
Die Menschen in Sêrt feierten diesen Sieg mit großer Begeisterung. Die gewählte Ko-Bürgermeister:innen Sofya Alağaş und Mehmet Kaysi haben gegenüber der Nachrichtenagentur Mezopotamya Wahlergebnisse kommentiert. Alağaş stellte fest, dass die DEM die Wahlen trotz Betrügereien, Fälschungen und dem Einsatz von mobilen Wählern durch die Regierungspartei mit großem Vorsprung gewonnen hat. Die Bevölkerung habe damit auf die seit zwei Amtszeiten herrschenden Zwangsverwalter reagiert, so Alağaş : „Die Wahlergebnisse sind eine Reaktion auf die Zwangsverwaltung. Sie sind eine Manifestation des Willens, die eigene Sprache, Kultur und Existenz zu schützen.“
Dersim
In Dersim hat ein Bündnis die Wahlen gewonnen. Die Ko-Bürgermeisterkandidat:innen der DEM-Partei, Birsen Orhan und Cevdet Konak, errangen 41 Prozent der Stimmen. Unter Hinweis auf die widerständige Struktur von Dersim bezeichnete Konak das Wahlergebnis als „eine Zwischenstation im antifaschistischen Kampf". Konak sagte: „500 Jahre lang unternahmen die Osmanen Strafexpeditionen nach Dersim. In den 1900er Jahren eigneten sie sich das Sprichwort an: Nach Dersim kann man reisen, aber man kann nicht siegen. Im ersten Jahrhundert der türkischen Republik war Dersim Völkermord und Unterdrückung ausgesetzt. Die Menschen wurden vertrieben, die Region wurde geteilt. Der Sieg von Dersim heute ist die Antwort auf die Usurpation des Willens der Menschen im Jahr 2016.“
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