Der Drittligist Cizrespor aus der nordkurdischen Stadt Cizîr in der Provinz Şirnex (Şırnak) hat sich aus dem türkischen Ligabetrieb zurückgezogen. Der Fußballverein habe nicht mehr die Kraft, sich noch länger gegen Rassismus und Diskriminierung auf dem Feld zu wehren – egal ob bei Auswärts- oder Heimspielen, heißt es in einer Stellungnahme. Vereinspräsident Maruf Sefinç begründet seinen Entschluss mit dem allgegenwärtigen Nationalismus, dem sich der Verein vom türkischen Fußballverband TFF und dem Schiedsrichterausschuss MHK ausgesetzt sieht.
Rassismus und Diskriminierung sind im Fußball zu Hause. In der Türkei äußert er sich gegen kurdische Vereine durch unfaire Entscheidungen der Schiedsrichter, Abwertungen und Ausgrenzungen wie der Verweigerung von Verpflegung, Hotels und Handschlägen bei Auswärtsspielen, rassistischen Hassparolen und Pöbeleien aus dem Publikum und von Balljungen sowie körperlicher Gewalt. Auch der bei der kurdischen Bevölkerung äußerst beliebte Club Amedspor wird systematisch rassistischen Angriffen und Repression ausgesetzt.