Protest gegen türkische Chemiewaffen in Mexmûr

Im selbstverwalteten Camp Mexmûr in Südkurdistan haben Schüler:innen gegen den Vernichtungsfeldzug des türkischen Staates und den Einsatz von Chemiewaffen protestiert.

In Camp Mexmûr haben Schülerinnen und Schüler gegen die Angriffe des türkischen Staats auf Kurdistan protestiert. Die von der Bildungskommission des selbstverwalteten Camps organisierte Protestkundgebung wurde mit einer Schweigeminute für die Gefallenen Kurdistans eingeleitet. Im Anschluss wurde eine Erklärung im Namen der Schüler:innen und Lehrer:innen von Mexmûr verlesen.

In der von Meryem Bulut vorgetragenen Erklärung wurde auf die langjährige Unterdrückung des kurdischen Volkes durch den türkischen Staat eingegangen: „In der Türkei heißt es immer: Die Kurden sind unsere Geschwister. Auf diese Weise soll unser Volk betrogen werden. Wir werden auf der ganzen Welt getötet. In der Türkei können die Angehörigen der Getöteten nicht einmal in ihrer eigenen Sprache trauern. Die Entstehung des türkischen Staates basiert auf der Vernichtung der Kurden. Mit der Gründung der Republik hat der Völkermord an den Kurden begonnen.“

Die Schülerin wies auf die Zerstörung von Tausenden Dörfern in den 1990er Jahren hin, die letztendlich zur Entstehung von Camp Mexmûr geführt hat. Die etwa 12.000 Bewohner:innen des Lagers stammen aus Nordkurdistan und mussten aus dem türkischen Staatsgebiet fliehen. Die Angriffe hätten seitdem nie aufgehört und aktuell mit dem Einsatz von Chemiewaffen im Zuge der türkischen Militäroperation in Südkurdistan einen neuen Höhepunkt erreicht.

„Wir verurteilen diese Angriffe voller Abscheu und rufen alle Menschen aus Kurdistan dazu auf, sich gegen dieses unmoralische Vorgehen und die Unterdrückung zu wehren“, so Meryem Bulut im Namen der Schüler:innen und Lehrer:innen aus Mexmûr.