Polizei greift Trauergäste mit Wasserwerfern an

Mit Wasserwerfern hat die Polizei in Amed Trauergäste angegriffen, die sich von Zülküf Gezen verabschieden wollten. Der politische Gefangene hat sein Leben am Sonntag aus Protest gegen die Isolation Abdullah Öcalans beendet.

Mit Wasserwerfern ist die türkische Polizei in der nordkurdischen Metropole Amed (Diyarbakir) gegen Trauergäste vorgegangen, die sich von Zülküf Gezen verabschieden wollten. Unter den angegriffenen Trauergästen befanden sich neben etlichen Abgeordneten der HDP und DBP-Politikern auch die Ko-Vorsitzenden beider Parteien, Sezai Temelli und Mehmet Arslan.

Vor dem Wasserwerfer-Angriff waren die Trauergäste von der Polizei eingekesselt worden. Die Politiker*innen durchbrachen die Absperrung und zogen durch den Friedhof Yeniköy. Bevor sie das Grab von Zülküf Gezen erreichen konnten, gerieten die Trauergäste erneut in einen Polizeikessel. Daraufhin verließen die Abgeordneten den Friedhof, um die Familie des Toten zu besuchen.

Der 32-jährige Gefangene Zülküf Gezen hatte sich in der Nacht zu Sonntag aus Protest gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan im Gefängnis von Tekirdağ in der Westtürkei das Leben genommen. Sein Leichnam ist gestern Nacht ohne Wissen seiner Familie vom Istanbuler Atatürk-Flughafen nach Amed (Diyarbakir) überführt und anschließend unter Polizeiblockade beerdigt worden.