Politischer Vernichtungsfeldzug in Cizîr
Die „Friedensmutter“ Nebahat Işçi und Hüseyin Inedi vom Solidaritätsverein MEBYA-DER sind bei Hausdurchsuchungen in Cizîr festgenommen worden.
Die „Friedensmutter“ Nebahat Işçi und Hüseyin Inedi vom Solidaritätsverein MEBYA-DER sind bei Hausdurchsuchungen in Cizîr festgenommen worden.
In Cizîr (tr. Cizre) in der nordkurdischen Provinz Şirnex (Şırnak) haben Hausdurchsuchungen stattgefunden. In den Stadtteilen Konak und Nur wurden zwei Personen festgenommen. Nebahat Işçi ist Mitglied im Rat der Friedensmütter, Hüseyin Inedi ist Mitglied im Solidaritätsverein MEBYA-DER. Sie wurden auf die Polizeidirektion der Kreisstadt gebracht.
Bei den Mitgliedern beider Organisationen handelt es sich größtenteils um Kurdinnen und Kurden, die Angehörige im Befreiungskampf verloren haben. Die Initiative der Friedensmütter engagiert sich seit vielen Jahren gegen den Krieg in Kurdistan. Nebahat Işçi ist Mutter von sechs Kindern. Eines ihrer Kinder fiel im Widerstand für Selbstbestimmung in Cizîr, Ihr Sohn Naif wurde im Alter von 14 Jahren verhaftet, ein weiterer Sohn gilt als vermisst.
Nebahat Işçi
MEBYA-DER ist ein Solidaritätsverein und steht seit geraumer Zeit im Fokus der staatlichen Repression in der Türkei. „Hilfs- und Solidaritätsverein für Menschen, die ihre Angehörigen in der Wiege der Zivilisationen verloren haben“ lautet der volle Name des Vereins, der Zweigstellen in mehreren kurdischen Städten unterhält. Der türkische Staat macht gefallene Guerillakämpfer:innen zum Mittel der psychologischen Kriegsführung, indem Gräber verwüstet und Leichname von Gefallenen misshandelt oder verstümmelt werden. MEBYA-DER ist eine der Institutionen, die sich direkt gegen diese Politik stellt.