Politische Festnahmen in Tûşba

In der kurdischen Provinz Wan sind neun Menschen aus dem Landkreis Tûşba festgenommen worden, darunter eine Frau. Zu den Gründen teilten zunächst weder die türkische Polizei noch die Gendarmerie etwas mit, hieß es aus Anwaltskreisen.

Politischer Vernichtungsfeldzug

In der kurdischen Provinz Wan (tr. Van) sind am Donnerstag neun Menschen festgenommen worden, darunter mindestens eine Frau. Die von Razzien begleiteten Festnahmen fanden im Landkreis Tûşba statt. Zu den Gründen teilten zunächst weder die türkische Polizei noch die Gendarmerie etwas mit, hieß es aus Anwaltskreisen.

Bei den Betroffenen der Festnahmen handelt es sich um kurdische Einwohnende von Wan, zumindest einige von ihnen seien aktiv in den Strukturen der DEM-Partei. Sie wurden bereits am Morgen in das Präsidium in der Provinzhauptstadt Wan gebracht und befinden sich noch immer in Gewahrsam. Ob und wann eine Überstellung an ein Gericht erfolgen soll, ist nicht bekannt.

Politischer Vernichtungsfeldzug

In der Türkei finden nahezu täglich Festnahmeoperationen gegen die kurdisch-demokratische Opposition statt. Wer sich politisch, sozial oder zivilgesellschaftlich engagiert, weiß beim Einschlafen nie, ob am Morgen die Wohnungstür von der Polizei eingeschlagen wird. In der Regel sind es Aktive und Handelnde der HDP-Nachfolgerin DEM, die aus dem Weg geräumt werden sollen. Der drittgrößten Kraft im türkischen Parlament wird Verbundenheit mit der PKK vorgeworfen. Die Partei weist die Vorwürfe zurück und kritisiert das Vorgehen gegen ihre Mitglieder und Unterstützende als politisch motiviert.