„Anti-Terror-Operation“: Zwölf Festnahmen in Mersin

Im südtürkischen Mersin befinden sich zwölf Kurdinnen und Kurden in Gewahrsam der Militärpolizei. Sie würden verdächtigt, Mitglieder einer „Terrororganisation“ zu sein.

Politischer Vernichtungsfeldzug

In Mersin sind mindestens zwölf Kurdinnen und Kurden von der Militärpolizei festgenommen worden. Grund sei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer „Terrororganisation“, teilte die Oberstaatsanwaltschaft in der südtürkischen Küstenprovinz am Montag mit. In Anwaltskreisen hieß es, dass die Zahl der Festnahmen im Laufe des Tages weiter steigen könnte.

In mindestens fünf Landkreisen, darunter im von der DEM-Partei regierten Akdeniz, waren Einheiten der Gendarmerie am frühen Morgen im Einsatz und stürmten zahlreiche Wohnungen. Nach akribischen Durchsuchungen wurden die Festgenommenen zum Provinzkommando der Militärpolizei gebracht, wo sie befragt werden sollen. Zugang zu einer Rechtsvertretung hatten sie bislang nicht.

Fast täglich Operationen und Festnahmen

In der Türkei finden nahezu täglich Festnahmeoperationen gegen die kurdisch-demokratische Opposition statt. Wer sich politisch, sozial oder zivilgesellschaftlich engagiert, weiß beim Einschlafen nie, ob am Morgen die Wohnungstür von der Polizei eingeschlagen wird. In der Regel sind es Aktive und Handelnde der HDP-Nachfolgerin DEM, die aus dem Weg geräumt werden sollen. Der drittgrößten Kraft im türkischen Parlament wird Verbundenheit mit der PKK vorgeworfen. Die Partei weist die Vorwürfe zurück und kritisiert das Vorgehen gegen ihre Mitglieder und Unterstützende als politisch motiviert.