In Südkurdistan wird eine Unterschriftenkampagne gegen die türkische Präsenz im Nordirak durchgeführt. Die Kampagne wird von vielen Organisationen unterstützt. Dazu gehört auch die Partei Komela Islamî. Soran Omer, Abgeordneter der Partei im kurdischen Regionalparlament, hat sich gegenüber ANF zur der türkischen Invasion in Südkurdistan geäußert. „Die türkischen Besatzungstruppen haben die Grenzen zur Region Kurdistan überschritten. Der türkische Staat sagt ganz offen, dass er in Hewlêr, Soran und Dihok über 36 Militär- und Geheimdiensteinrichtungen verfügt. Dabei handelt es sich um eine Besatzung. Leider errichtet der türkische Staat schon seit langem hier seine Stützpunkte“, erklärt der Abgeordnete der Komela Islamî.
Der türkische Staat hat kein Recht, unser Land zu bombardieren
Omer kritisiert die südkurdische Regierung scharf: „Die südkurdische Regierung zeigt keine ernsthafte Kritik an der Besatzung. Sie übermittelt sogar die Standorte der PKK, die dann von der Türkei bombardiert werden. Neçirvan Barzanî behauptet, dass die Türkei ein starkes Land ist und seinen Geheimdienst nicht braucht. Es geht jedoch nicht darum, ob die Türkei stark ist oder wo sich die PKK befindet. So kann man die Invasion der Türkei nicht rechtfertigen. Der türkische Staat hat kein Recht, Gebiete in Südkurdistan zu besetzen und zu bombardieren."
In Südkurdistan herrscht Krieg
Omer führt weiter aus: „In Südkurdistan herrscht Krieg. Das Schweigen der herrschenden Kräfte und der PDK liegt in dem auf 50 Jahre angelegten Ölabkommen begründet. Dieses Abkommen ist der Grund, warum die PDK die Stationierung türkischer Soldaten im Süden zulässt. In dem Abkommen gibt es ein paar Punkte zur PKK. Das ist auch interessant. Es zeigt, dass es hier sowohl um ökonomische Fragen als auch um die Stationierung von Militär geht.“
Die Türkei und die Autonome Region Kurdistan haben den Ölexport aus Südkurdistan in die Türkei für die nächsten 50 Jahre vereinbart. Das Abkommen ist 2014 zwischen der Türkei und dem damaligen Ministerpräsidenten Neçirvan Barzanî (PDK), Energieminister Aştî Hewramî (PDK) und dem ehemaligen Gouverneur von Kerkûk, Necmedîn Kerîm, geschlossen worden.
Die PKK ist Teil von Kurdistan und hier ist Kurdistan
Omer schließt mit den Worten: „Lasst uns nicht vergessen, die PKK gab es schon lange vor der Gründung der Autonomieregion Kurdistan, und sie war damals bereits hier. Die PKK ist ein Teil von Kurdistan und hier ist Kurdistan. Genauso wie wir die anderen Teile Kurdistans betrachten, blicken wir auch auf diese Region.“