PKK-Komitee gibt Tod von Guerillakämpfer bekannt

Der Guerillakämpfer Bawer Botan ist im November an den Folgen einer schweren Erkrankung gestorben. Die PKK gedenkt dem Kämpfer, der zugleich Künstler war, und würdigt seinen Widerstand.

Das Solidaritätskomitee für die Angehörigen von Gefallenen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat den Tod von Bawer Botan bekannt gegeben. Der Guerillakämpfer starb bereits am 5. November vergangenen Jahres an den Folgen einer Erkrankung, gegen die er sich in Rojava behandeln ließ. „Das Lebensende von Bawer Botan ist ein unersetzlicher Verlust für unsere Partei, unser patriotisches Volk und seine Freundinnen und Freunde. Wir gedenken ihm und allen anderen Gefallenen der Revolution in Respekt und Dankbarkeit. Unsere stete Verbundenheit gilt ihrem Ideal eines freien Kurdistans“, heißt es in einem Nachruf des Komitees.

Bawer Botan hieß mit bürgerlichem Namen Ahmed Tahir und wurde 1975 in Dih (tr. Eruh) in der nordkurdischen Provinz Sêrt geboren. Er wuchs in einem Dorf an den Bergausläufern des Gabar auf und wurde von der Widerstandskultur der Region Botan geprägt. Der „Realität des Feindes, dem Befreiungskampf in Kurdistan und den Ideen Abdullah Öcalans“ begegnete er bereits im Kindesalter. Der PKK schloss sich Bawer Botan in den neunziger Jahren an. Nach Angaben des Solidaritätskomitees geriet er zu jener Zeit in Gefangenschaft und verbrachte eine Weile in Haft. „Seinen Widerstandsgeist schwächte die Phase im Kerker aber nicht. Im Gegenteil nutzte er die Dauer seiner Gefangenschaft als Gelegenheit, die Realität von Rêber Apo, Kurdistans und die des genozidalen Feindes besser zu verstehen.“

Nach der Haftentlassung ging Bawer Botan wieder in die Berge, wo er sich in Botan, Zap, Xinere, Gare und im Zagros-Gebirge aktiv am Guerillakampf beteiligte. Das PKK-Komitee beschreibt ihn als einen „wandernden Derwisch“, ausgestattet mit der Philosophie Öcalans. Bawer Botan war auch im künstlerischen Bereich aktiv und engagierte sich in der kurdischen Kulturbewegung TEV-ÇAND. Er war Absolvent des Literaturinstituts Şîlan Baqî und gehörte eine Zeitlang dem Literatur-Komitee der PKK an. Er schrieb Romane, Kurzgeschichten sowie Drehbücher für Film und Theater und trug maßgeblich zur Entwicklung der Guerillaprosa und Kriegsliteratur bei. Zu seinen Werken zählen unter anderem „Hilhatina Rojê De Zap“ und „Gulekê Bidin Dayîka Min“, zudem wirkte er an einem Roman über die PKK und ein Buch über das Leben von Abdullah Öcalan mit. „Bawer Botan war überzeugt, dass durch die Kunst große Fortschritte in der Revolution erzielt werden könnten“, schreibt das Komitee in seinem Nachruf auf den Kämpfer und Künstler. Zuletzt schrieb er das Skript für eine TV-Serie.

„Hevalê Bawer lebte seit einiger Zeit wegen der Behandlung lebensbedrohlicher Erkrankungen in Rojava. Er hatte noch viel vor, um die Entwicklung von Kunst und Literatur in der Revolution Kurdistans zu fördern. Seine Werke sind Hoffnungsschimmer für die Zukunft dieses Landes, der Verlust über ihn macht uns sehr betroffen. Jedoch werden wir unsere Trauer in das Erfolgsgefühl der kurdischen Befreiungsbewegung verwandeln und mit dieser Realität leben. Wir sprechen der Familie von Bawer Botan und allen anderen, die sich für die revolutionäre Kunst und Literatur einbringen, unser aufrichtiges Mitgefühl aus. Wir versprechen, die Ziele und Träume unserer Gefallenen zu verwirklichen.“