In der Newrozwoche bis zum 21. März fanden in Kurdistan und weltweit riesige Newrozfeste statt. In der inoffiziellen kurdischen Hauptstadt Amed (tr. Diyarbakır) versammelten sich trotz türkischer Repression etwa eine Million Menschen und forderten die Freiheit von Abdullah Öcalan. Das Exekutivkomitee der PKK bewertet die Feiern als großen Erfolg des kurdischen Volkes und seiner Freund:innen.

In der Erklärung heißt es: „Unser Volk und unsere Freund:innen jeden Alters haben Schnee und Regen, Schlamm und Kälte getrotzt und sich zum Aufstand erhoben. Sie haben sich um Abdullah Öcalan zusammengeschlossen. Von Botan nach Serhed, von Zagros nach Dersim, von Amed nach Istanbul, von Adana bis Izmir, von Qamişlo bis Raqqa, von Kerkûk bis Qendîl, von Hewraman bis Merîwan, von Europa bis Asien, von Afrika nach Amerika, in allen vier Teilen Kurdistans und überall auf der Welt sind Millionen von Menschen auf die Straßen geströmt, haben die Newrozplätze gefüllt und Freiheit für Rêber Apo gefordert. Sie haben das Folter- und Isolationssystem von Imrali zerschlagen und Rêber Apo mit Millionen zusammengebracht.

„Das Isolationssystem ist am Ende“

Wir grüßen alle, die auf die Plätze strömten und die physische Freiheit von Abdullah Öcalan forderten. Wir wünschen ihnen viel Erfolg in ihrem Kampf für Freiheit und Demokratie im 50. Newrozjahr mit Rêber Apo [Abdullah Öcalan] und der PKK. Es ist offensichtlich, dass nichts von selbst geschehen ist. Es wurde alles auf der Grundlage der Opferbereitschaft unserer Partei und unserer mutigen Guerillakräfte aufgebaut. Unser Volk und unsere Freund:innen, welche die Straßen und Plätze unter der Führung der Frauen und Jugend in zweistelliger Millionenhöhe füllten und die physische Freiheit von Rêber Apo forderten, demonstrierten ihre Haltung und ihren Willen.

Diejenigen, die behaupteten: ‚Wir haben die Guerilla aufgerieben und die PKK vernichtet‘, wurden eines Besseren belehrt. Es ist ihnen nicht mehr möglich, das Folter- und Isolationssystem von Imrali aufrechtzuerhalten. Die Opportunisten, Defätisten und Pessimisten, die ihre eigene Realität zu verschleiern versucten, indem sie behaupteten, das Volk sei gebrochen und der Kampf nicht mehr weiterzuführen, wurden der Lüge überführt. Es wird ihnen nicht mehr möglich sein, sich wie bisher gegen unser Volk zu stellen und Propaganda, die den Verrat unterstützt, zu verbreiten und Verwirrung zu stiften. Wir haben an Newroz die Botschaft von unseren Volk und unseren Freund:innen erhalten, und wir haben sie verstanden. Im kommenden Prozess werden wir unsere Führungsaufgaben stärker wahrnehmen und die Aufgabe der Organisierung und Bildung unseres Volkes noch erfolgreicher erfüllen.“

„Damit wurde der Sieg im 50. Jahr garantiert“

In der Erklärung heißt es weiter: „In gewisser Weise ist der Sieg im 50. Jahr unseres Kampfes bereits garantiert. Unser Volk und unsere Freund:innen haben mit Ausnahme einer Handvoll Verräter gezeigt, wie verbunden sie mit der physischen Freiheit von Rêber Apo und einem freien Leben sind.“

Von nun an solle jeder Tag zum Newroztag gemacht werden, schreibt die PKK-Führung und fährt fort: „So wie der 8. März mit Newroz verschmolzen ist, werden die Menschen das 50. Jahr der kurdischen Freiheitsbewegung zum stärksten Jahr des Kampfes und des größten Sieges machen, indem sie Newroz mit der Heldenwoche zusammenbringen und von dort aus den 4. April und dann den 1. Mai und den Monat der Gefallenen begehen. So wird ein Protest ohne Unterbrechung erreicht. Natürlich wird die Wirkung von Newroz nicht darauf beschränkt sein. Die Feierlichkeiten 2022 trugen Newroz über Kurdistan hinaus und machten es zu einem Feiertag der Einheit, des Widerstands und der Freiheit für alle Unterdrückten. Daher ist es zweifellos möglich, dass seine Wirkung nicht auf ein Jahr beschränkt ist, sondern sich über die nächsten Jahrzehnte oder sogar das Jahrhundert ausbreitet. Es wird den Effekt haben, dass sich das freiheitliche Bewusstsein und der Widerstand unseres Volkes mit dem anderer Unterdrückter vereinen und die Geschwisterlichkeit vertiefen wird. Vor allem die Frauen und Jugendlichen und alle Arbeiter:innen werden die aus dieser Botschaft resultierende Notwendigkeit in die Praxis umzusetzen wissen. Auf dieser Grundlage rufen wir dazu auf, den aktuellen Geist des Newrozfestes und den Widerstand während der Heldenwoche noch weiter voranzutreiben. Wir gedenken anlässlich des 36. Todestags unseres unsterblichen Kommandanten und Helden, dem Genossen Mahsum Korkmaz, voller Respekt, Liebe und Dankbarkeit. Wir wiederholen unser Versprechen, sein Ziel zu erreichen und sein Andenken lebendig zu halten.

Wir bekannt ist, ist das Newrozfest mit dem Tag, an dem unser Kommandant Mahsum Korkmaz gefallen ist, dem 28. März, durch die Heldenwoche verbunden. Newroz als Tag des Widerstands und Sieges wird also über eine Woche verlängert. Dieses Newrozfest ist buchstäblich ein Newroz des Sieges geworden. Es wurde ein echtes Newroz für Rêber Apo. Unser Volk und seine Freund:innen haben deutlich gemacht, dass sie bereit dazu sind, bis zum Ende für Rêber Apos physische Freiheit zu kämpfen. Insbesondere die Frauen und die Jugend haben ihre Verbundenheit mit diesem Ziel gezeigt. Jetzt werden sie den Tag der Gefallenen mit historischem Widerstand begegnen und ihn mit den darauf folgenden Tagen vereinen. Sie werden sich zu neuen Egîds (Mahsum Korkmaz) machen und unseren Freiheitskampf auf der Linie des Sieges ausweiten.

Am 30. März jährt sich auch das Massaker von Kızıldere zum 50. Mal. Bei dieser Gelegenheit gedenken wir der Gefallenen von Kızıldere. Wir gedenken Mahir Çayan, einem der Führer der Revolution in der Türkei, und seinen Freunden voll Respekt und Dankbarkeit. Wir haben die Erinnerung an sie auf der Grundlage des Widerstands der PKK 50 Jahre lang lebendig gehalten und lassen sie durch den HBDH-Widerstand weiterleben. Unsere Absicht ist es, ihre Ziele auf der Grundlage des Erfolgs unseres Kampfes für eine vereinte Revolution zu erreichen.

„Den Tag der Gefallenen zu Newroz machen“

Am 1. April jährt sich der Tod des PKK-Wiederaufbaukomiteemitglieds Nûda Karker, des Zentralkomiteemitglieds Ferhat Dersim und unseres Genossen Halil Dağ zum 14. Mal. In den Personen von Nûda, Ferhat und Halil, die die unbeugsame die Linie von Mazlum Doğan verfolgten, gedenken wir all unseren Gefallenen mit Respekt, Liebe und Dankbarkeit und bekräftigen unser Wort, ihre Ziele zu erreichen und ihre Erinnerungen lebendig zu halten. Wir rufen unser patriotisches Volk und die demokratischen Freund:innen auf, unseren ‚Tag der Gefallenen‘ zu erneuern, indem sie ihn auf der Linie Gefallenen und von Rêber Apo zu einem neuen Newroztag machen.“