Pero Dündar: Diese Regierung will Krieg

In Mêrdîn wird die Demokratie-Mahnwache fortgesetzt, mit der gegen die Absetzung des Oberbürgermeisters Ahmet Türk protestiert wird. „Wer uns nicht anerkennt, den erkennen wir auch nicht an“, erklärte die HDP-Abgeordnete Pero Dündar.

Gegen die Zwangsverwaltung vorzugehen, ist eine demokratische Pflicht, erklärte Pero Dündar als Abgeordnete der Demokratischen Partei der Völker (HDP) am 43. Tag der Demokratie-Mahnwache in der nordkurdischen Provinzhauptstadt Mêrdîn (Mardin): „Wir werden weder auf unsere Rechte noch auf das System der Doppelspitze verzichten.“

In Mêrdîn wird seit dem 19. August gegen die Amtsenthebung des gewählten Oberbürgers Ahmet Türk (HDP) protestiert. Der kurdische Politiker ist vom türkischen Innenministerium durch einen Zwangsverwalter ersetzt worden.

Der Platz vor der HDP-Zentrale wurde bereits im Vorfeld von der Polizei abgeriegelt. Die HDP-Mitglieder führten ihre „Mahnwache für Demokratie“ umstellt von Polizeikräften durch. Zunächst wurden gemeinsam Lieder gesungen, anschließend hielt die HDP-Abgeordnete Pero Dündar eine Ansprache: „Es findet ein Angriff auf den Willen und die Rechte des kurdischen Volkes statt, aus diesem Grund sind wir auf der Straße. Wer kann diese Angriffe stoppen? Nur das kurdische Volk selbst. Die Regierung will sich an der Bevölkerung für den Ausgang der Wahlen rächen. Die Angriffe betreffen nicht nur unsere Rathäuser. Auch gegen Rojava wird eine Kriegspolitik geführt. Diese Regierung will Krieg. Wer uns nicht anerkennt, den können wir auch nicht anerkennen. Dabei handelt es sich nicht um ein Vergehen, sondern um ein demokratisches Prinzip. Die Zwangsverwalter müssen abgesetzt werden, bevor es zu spät ist. Wir werden weder auf unser Recht noch auf das System der Doppelspitze verzichten. Heute sind wir hier und morgen werden wir wieder hier sein.“