Pêncwên: „Wir lassen uns nicht einschüchtern“

Der Landwirt Hadi hat auf seinem Feld in Pêncwen gearbeitet, als in unmittelbarer Nähe eine Bombe der türkischen Luftwaffe eingeschlagen ist. Er ist wütend, dass die südkurdische und die irakische Regierung keine Einwände erheben.

Die Bevölkerung von Pêncwên im Gouvernement Silêmanî in Südkurdistan ist wütend. Der Distrikt ist am Dienstagmorgen von zwanzig Kampfjets der türkischen Luftwaffe bombardiert worden und nicht einmal die kurdische Regionalregierung oder die irakische Zentralregierung haben Einwände erhoben. Der Bauer Hadi hat zum Zeitpunkt des Luftangriffs auf seinem Feld gearbeitet und zeigt auf den Bombenkrater. „Das Ziel des türkischen Staates ist es, alle Kurden auszulöschen", kommentiert er die Bombardierung ziviler Siedlungsgebiete.

Hadi drückt seine Unzufriedenheit mit der Regional- und der Zentralregierung aus, die angesichts der Angriffe geschwiegen haben. „Wir akzeptieren dies in keiner Weise. Wir werden mit einer Stimme und einem Standpunkt gegen die Angriffe stehen. Die Angriffe werden durchgeführt, um das kurdische Volk einzuschüchtern. Wir werden unser Land jedoch nicht aufgeben."

 

Pêncwên liegt 200 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt in der kurdischen Autonomieregion auf irakischem Staatsgebiet. In der Bergregion ist vor allem die ostkurdische PJAK präsent. Nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums sind 28 Ziele angegriffen worden. Die Verteidigungseinheiten Ostkurdistans (Yekîneyên Parastina Rojhilata Kurdistan, YRK) haben keine Verluste bei den Luftangriffen im irakisch-iranischen Grenzgebiet erlitten. Wie durch ein Wunder hat auch die ländliche Bevölkerung keine Todesopfer zu beklagen.