Tausende Soldaten gegen wenige Guerillaeinheiten
Eine am Samstag im kurdischen Landkreis Xîzan in der Provinz Bedlîs (tr. Bitlis) eingeleitete Operation der türkischen Armee ist ausgeweitet worden. Das Operationsgebiet umfasst inzwischen auch Teile der weiter südlich gelegenen Provinz Sêrt (Siirt), darunter ländliche Gebiete in den Landkreisen Şêrwan (Şirvan) und Xisxêr (Pervari). Am Himmel über der Region kreisen Kampfhubschrauber, die seit gestern immer wieder einen Wald im Grenzgebiet zwischen Bedlîs und Sêrt bombardieren.
Beteiligt an der Operation sind neben Soldaten und Paramilitärs auch sogenannte Dorfschützer. Anwohnende berichteten einem Reporter der Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) von Schussgeräuschen, die auf Gefechte zwischen der kurdischen Guerilla und Militäreinheiten hindeuteten. Zudem beklagten sie den Belagerungszustand in Dörfern im oder am Rande des Operationsgebiets. Vor allem Hûzeran bei Xîzan steht unter militärischer Belagerung, es werden Personenkontrollen durchgeführt. Darüber hinaus sprach die Armee ein Zutrittsverbot in das Almgebiet von Bedlîs und Sêrt aus. Nicht betreten dürfen die Almen Mezra Pisyan, Geliyê Nemiran, Deşta Ovî und Deşta Kaviltîn.
Operation in Elkê
Auch in Elkê (Beytüşşebap) in der Provinz Şirnex (Şırnak) findet seit Tagen eine Militäroperation statt. Am Freitag wurden Ausgangssperren über drei Dörfer verhängt; Melesê, Çiyayê Bermal und Hemka. MA berichtete von heftigen Auseinandersetzungen zwischen der PKK-Guerilla, die aus den Volksverteidigungskräften (HPG) und Verbänden freier Frauen (YJA Star) auf der einen Seite und Soldaten sowie Dorfschützern auf der anderen Seite. Die HPG selbst haben sich zu den Militäraktivitäten in der Region noch nicht geäußert. Bei einer Operation in Êlih (Batman) kamen zuletzt mehrere Guerillakämpfer:innen ums Leben.