Neun Tote bei Familienfehde in Bismîl

Ein Streit zwischen zwei Familien über ungeklärte Eigentumsverhältnisse hat in Bismîl zu einer Schießerei geführt, neun Personen wurden getötet. Zivilgesellschaftliche Organisationen reagierten bestürzt auf den Vorfall.

Im südöstlich von Amed (tr. Diyarbakır) gelegenen Kreis Bismîl haben Streitigkeiten zwischen zwei Familien über Landbesitz zu einer bewaffneten Auseinandersetzung geführt. Bei der Schießerei im Dorf Şidada (Serçeler) wurden neun Personen getötet, zwei Verletzte wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Das Dorf wurde von Sicherheitskräften abgeriegelt, im Luftraum kreisten Hubschrauber. Acht Tatverdächtige aus beiden Familien wurden festgenommen.

Angaben aus der Region zufolge ist die bewaffnete Auseinandersetzung ausgebrochen, nachdem es in dem strittigen Weizenfeld gebrannt hat. Die Fehde über die Eigentumsverhältnisse von 200 Dunam Land besteht offenbar schon länger.

Zivilgesellschaftliche Organisationen in Amed haben bestürzt auf den Vorfall reagiert. Die Anwaltskammer sprach den Angehörigen der Todesopfer ihr Beileid aus und forderte ein Ende der gewalttätigen Auseinandersetzungen in Fällen von Landstreitigkeiten und ähnlichen Konflikten: „Nichts ist wichtiger als das Menschenleben.“ Der Frauenverein Rosa wünschte den Verletzten auf Twitter baldige Genesung und erklärte: „Der traurige Vorfall in Bismîl, der aufgrund von Landstreitigkeiten zu Todesopfern geführt hat, zeigt uns ein weiteres Mal, wie unverzichtbar Frieden und Dialog sind.“