Neue Militäroperation in Gever

Die türkische Armee hat eine Militäroperation in Colemêrg gestartet. Der Einsatz konzentriert sich auf ein Tal im Landkreis Gever, beteiligt daran sind auch sogenannte Dorfschützer.

Geliyê Diriyan

Die türkische Armee hat offenbar eine neue Militäroperation in der kurdischen Provinz Colemêrg (tr. Hakkari) eingeleitet. Wie die Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) berichtet, konzentriert sich die am Freitag gestartete Operation auf das Geliyê Diriyan. Neben regulären Soldaten sollen auch Einheiten der als „Dorfschützer“ bekannten Sicherheitswachen beteiligt sein. Offizielle Angaben von Seiten der türkischen Behörden gibt es bisher nicht.

Ziel der Operation in Gever dürfte die Lokalisierung von Stützpunkten der kurdischen Guerilla sein. In der Region werden häufig Offensiven gegen die Volksverteidigungskräfte (HPG) und Verbände freier Frauen (YJA Star) durchgeführt. Jetzt, kurz vor Eintritt der kalten Wintermonate, verstärkt die Armee nochmals ihre „Anti-Terror-Maßnahmen“. In derselben Region hatte es bereits im September eine Militäroperation gegeben.

Das Geliyê Diriyan-Tal liegt im Landkreis Gever (Yüksekova) inmitten der Dörfer Bilindbasan, Soryan, Dileze, Marê, Şahê, Pagengê und Şîşemzîn. Für deren Bevölkerung bedeutet die Operation, dass bis auf Weiteres de facto Ausnahmezustand herrscht. Zu weiteren Einschränkungen im Zuge der Militäraktivitäten kommt es auf der Verbindungsstraße zwischen der Gemeinde Bajêrgeh (Esendere) und dem Zentrum von Gever. Dort seien Minensuchtrupps der Armee im Einsatz.