Neues Zutrittsverbot in Gebirgsregionen bei Pîran

In Pîran bei Amed gelten höher gelegene Regionen demnächst wieder als verbotene Zone. Grund ist eine türkische Militäroperation gegen die kurdische Guerilla.

Für Militäreinsatz gegen Guerilla

Das türkische Gouverneursamt in der kurdischen Provinz Amed (tr. Diyarbakır) hat ein vorübergehendes Zutrittsverbot in eine Reihe ländlicher Regionen erteilt, die in temporäre Sondersicherheitsgebiete umgewidmet wurden. Die ab dem kommenden Mittwoch gültige Anordnung steht im Zusammenhang mit einer Militäroperation der türkischen Armee gegen die kurdische Guerilla, hieß es am Montag in einer Mitteilung der Behörde. Das Operationsgebiet umfasst Gebiete, die erst Anfang September im Zuge eines Militäreinsatzes abgeschirmt worden waren. Für die ansässige Bevölkerung bedeutet die Maßnahme, dass de facto Ausnahmezustand herrscht.

Das Zutrittsverbot gilt in den Gebirgsregionen Kurşunludüzü und Görese und damit in Teilen des im Norden der Provinz gelegenen Landkreises Pîran (Dicle). Laut Mitteilung soll die Anordnung mindestens bis zum 20. November in Kraft bleiben – „zur Prävention von Gefahren für die nationale Sicherheit“, wie es offiziell heißt. Außerdem wolle man „gewalttätigen Zwischenfällen“ vorbeugen. Bei Verstößen gegen das Zutrittsverbot drohen Geld- und Haftstrafen.

Die Schaffung von „Sondersicherheitszonen“ ist Teil einer größeren Entwicklung, bei der militärische Sperrgebiete in verschiedenen Teilen von Nordkurdistan eingerichtet werden. Dadurch werden ganze Landstriche von der Außenwelt abgeschnitten und unterliegen der Kontrolle und Willkür des Militärs. Diese Maßnahmen führen zu einer erheblichen Belastung für die kurdische Landbevölkerung und erhöhen den Druck auf die Bewohnerinnen und Bewohner, die betroffenen Gebiete zu verlassen.