Nach Brand auf Imrali: Demonstrationen von Kobanê bis Hewlêr
Auf der Gefängnisinsel Imrali ist ein Feuer ausgebrochen. Weltweit sind Kurdinnen und Kurden in Sorge um die Sicherheit Abdullah Öcalans und seiner drei Mitgefangenen.
Auf der Gefängnisinsel Imrali ist ein Feuer ausgebrochen. Weltweit sind Kurdinnen und Kurden in Sorge um die Sicherheit Abdullah Öcalans und seiner drei Mitgefangenen.
Nach dem Feuer auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali sind von Kobanê bis Hewlêr (Erbil) Tausende Menschen in Süd- und Westkurdistan auf die Straße gegangen und haben sofortigen Kontakt zu Abdullah Öcalan, Ömer Hayri Konar, Hamili Yıldırım und Veysi Aktaş gefordert. Über das Ausmaß des Brandes und den Zustand der Gefangenen liegen noch immer keine Informationen vor. Auch in Deutschland haben Kurdinnen und Kurden Aktionen angekündigt, damit die Anwälte der Imrali-Gefangenen ihre Mandanten besuchen können.
In Kobanê versammelten sich viele Menschen auf dem Platz der freien Frau zu einer Demonstration durch die Stadt. Der Protest war geprägt von Wut, immer wieder fiel die Parole „Bê Serok jiyan nabe“ (Kein Leben ohne Öcalan). Bozan Xelîl, der Ko-Vorsitzende des Komitees für innere Angelegenheiten der föderalen Euphrat-Region verurteilte in einer Rede die Isolation auf dem Inselgefängnis Imrali und erklärte, der türkische Staat bezwecke mit den Maßnahmen gegen Öcalan die Vernichtung des Projekts einer demokratischen Nation.
In der nordsyrischen Großstadt Qamişlo sind Hunderte Menschen vor die Vertretung des UNHCR gezogen, um ihre Besorgnis zum Ausdruck zu bringen. Sie fordern sofortigen Zugang des Anwaltsteams zu den Imrali-Gefangenen.
Auch in Til Hemis bekundeten viele Menschen ihre Sorge über den Brand auf Imrali. Bei einer Kundgebung vor dem Sitz des Bezirksrates forderten die Anwesenden Informationen über den Gesundheitszustand von Öcalan und seinen Mitgefangenen. Auf dem Weg dorthin hatten einige Demonstranten am Straßenrand Autoreifen in Brand gesetzt.
Südkurdistan
Im südkurdischen Camp Mexmûr fand eine Demonstration statt. Der Marsch begann vor dem Sitz des Angehörigenrates von Gefallenen und zog unter Parolen wie „Bijî Serok Apo“ (Es lebe Apo) bis zur Vertretung des UNHCR. Auf der Abschlusskundgebung verlas ein Vertreter des Volksrates eine Erklärung, in der auf das Isolationssystem auf Imrali hingewiesen wurde.
In Silêmanî stand eine Demonstration unter dem Motto „Öcalan ist unsere rote Linie“. Hunderte Menschen zogen durch die Innenstadt und forderten sofortigen Kontakt zum kurdischen Vordenker. Weltweit wurden Kurdinnen und Kurden aufgerufen, sich für ununterbrochene Aktionen zu mobilisieren.
In Hewlêr beteiligten sich zahlreiche Menschen an einer Kundgebung, die ebenfalls vor der UN-Vertretung stattfand. In Redebeiträgen brachten einige der Protestierenden ihre Sorge über den Gesundheitszustand der Imrali-Gefangenen zum Ausdruck und verurteilten die Isolationshaftbedingungen auf der Insel.