Neue Erklärung vom Rechtsbüro Asrin zum Brand auf Imrali
Das Verteidigerteam Abdullah Öcalans hat eine neue Erklärung zum Brand auf der Gefängnisinsel Imrali abgegeben.
Das Verteidigerteam Abdullah Öcalans hat eine neue Erklärung zum Brand auf der Gefängnisinsel Imrali abgegeben.
Das Rechtsbüro Asrin, das Abdullah Öcalan seit seiner Verhaftung vor 21 Jahren juristisch vertritt, hat anlässlich der Meldung über einen Waldbrand auf der Gefängnisinsel Imrali eine weitere Erklärung abgegeben:
„Am 27. Februar 2020 hat der Innenminister in einer Livesendung im Fernsehen öffentlich gemacht, dass auf der Insel Imrali ein Brand ausgebrochen ist. Bekanntlich ist Imrali 1999 als Bereich eines Ein-Personen-Gefängnisses für unseren Mandanten Abdullah Öcalan gestaltet worden. 2015 sind unsere Mandanten Ömer Hayri Konar, Hamili Yıldırım und Veysi Aktaş nach Imrali verlegt worden. Unsere Mandanten werden gegen ihren Willen und gesetzliche Regelungen auf einer Insel festgehalten, die als militärisches Sperrgebiet gilt und auf der Besuche nicht möglich sind. Dass Herr Öcalan und unsere anderen Mandanten von dem Feuer direkt betroffen sind, ist eine unvermeidbare Tatsache. Unter den bestehenden Bedingungen ist es fraglich, ob in lebensgefährlichen Notfällen sofort interveniert werden kann. Das führt zu berechtigter Sorge und Zweifeln.
Seit dem letzten Familienbesuch am 12. August 2019 ist jeder Kontakt mit unseren Mandanten auf Imrali verhindert worden. Wir haben keinerlei Informationen über den Gesundheitszustand und die Sicherheit unserer Mandanten. Um die Haftbedingungen vor Ort inspizieren zu können, müssen sofort Anwalts- und Familienbesuche ermöglicht werden. Zu diesem Zweck sind Anträge an die zuständige Staatsanwaltschaft und das Justizministerium gestellt worden.
Die absolute Isolation unserer Mandanten auf Imrali stellt einen Straftatbestand dar. Dagegen Position zu beziehen, ist eine moralische und menschliche Haltung und fällt in den Rahmen demokratischer Rechte. Wir gehen davon aus, dass die Öffentlichkeit eine entsprechende Aufmerksamkeit zeigt. Die zuständigen Stellen fordern wir dazu auf, ihrer Verantwortung nachzukommen."