MXDŞ: Wir werden ein autonomes und freies Şengal erschaffen

Der Autonomierat von Şengal weist sieben Jahre nach der Befreiung der nordirakischen Stadt vom IS darauf hin, wer die ezidische Gemeinschaft verraten und wer ihr beigestanden hat.

Vor sieben Jahren wurde die Befreiung Şengals vom sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) verkündet. Das letzte zusammenhängende Siedlungsgebiet des ezidischen Volkes im Nordirak war am 3. August 2014 von islamistischen Horden überfallen worden, nachdem sich die irakische Armee und die Peschmerga der PDK aus der Region zurückgezogen hatten. Der IS verübte einen Genozid und Femizid an der ezidischen Gemeinschaft und explizit an ezidischen Frauen. Während die ganze Welt dabei zusah, kamen nur die Guerilla der PKK aus den Bergen und die YPG/YPJ aus Rojava den Ezid:innen zur Hilfe und retteten Hunderttausenden Menschen das Leben.

Der Demokratische Autonomierat Şengal (MXDŞ) hat eine Erklärung zum Jahrestag der Befreiung am 13. November 2015 abgegeben. Die Befreiung vom IS sei nur durch den mutigen Widerstand möglich gewesen, der von der Guerilla, den YPG/YPJ und der ezidischen Widerstandseinheiten YBŞ/YJŞ angeführt wurde, erklärt der Autonomierat: „Şengal wurde Straße für Straße, Haus für Haus und Schritt für Schritt befreit. Wir gedenken mit großem Respekt der Gefallenen, die in diesem Kampf ums Leben gekommen sind. Wir geben unser Wort, ein autonomes und freies Şengal aufzubauen.“

Zu den Entwicklungen in den vergangenen sieben Jahren erklärt der Autonomierat: „Das ezidische Volk hat die Ketten der Versklavung zerbrochen. Es sind große Schritte für ein autonomes und freies Şengal unternommen worden. Für diese Entwicklungen ist ein hoher Preis gezahlt worden. Aus diesem Grund erinnern wir am Jahrestag der Befreiung daran, wer Verrat begangen und wer Widerstand geleistet hat.“

Die PDK sei aus Şengal geflohen, ohne einen einzigen Schuss abzugeben, betont der Autonomierat: „Die PDK hat diese Linie des Verrats fortgesetzt und wollte sie auch bei der Befreiungsoffensive in Şengal beibehalten. Das ezidische Volk definiert dieses Vorgehen als großen Verrat. Und heute werden Persönlichkeiten, die wie Şehîd Seid, Mam Zekî und Zerdeşt Şengalî eine führende Rolle bei der Befreiung von Şengal gespielt haben, und die gesamte Guerilla vom türkischen Staat angegriffen.“

In der Erklärung des Autonomierats heißt es abschließend: „Am Jahrestag der Befreiung versprechen wir unserem Volk und unseren Gefallenen, um jeden Preis ein freies und autonomes Şengal zu erschaffen. Wir sind davon überzeugt, dass der Kampf der Guerilla und der Widerstand in Şengal erfolgreich sein werden.“