In den südkurdischen Medya-Verteidigungsgebieten wurde heute der Gründungsjahrestag der Maoistischen Kommunistischen Partei (MKP) gefeiert. Die Organisation ist eine von zwei Fraktionen, die aus der vom Revolutionär Ibrahim Kaypakkaya am 24. April 1972 in der Türkei gegründeten TKP/ML (Kommunistische Partei der Türkei/Marxistisch-Leninistisch) entstand. Trotzdem feiert die MKP diesen Tag ebenfalls als ihr Gründungsdatum.
An der Feier in den Guerillagebieten nahm auch der MKP-Kämpfer Cafer Kahraman teil. In einer Rede erklärte Kahraman, dass der Befreiungskampf der Völker gegen die „faschistische AKP-MHP-Regierung” solange weitergehen werde, „bis auch die letzte gefallene Genossin und der letzte gefallene Genosse gerächt sind”.
Die Türkei werde von einer Allianz regiert, die eine aktualisierte Form des mörderischen Erbes der Ittihadisten [Mitglieder des Komitees für Einheit und Fortschritt (İttiḥâd ve Teraḳḳî Cemiyeti), politische Organisation im Osmanischen Reich, Anm.d.Red.] darstelle, sagte Kahraman. Die rassenfanatische, faschistische Politik in Form von Massakern setze sich wie gewohnt fort, da die regierende AKP sich auch vor dem kleinsten Funken der vereinten Revolution fürchte, so der Kämpfer mit Verweis auf die Vereinigte Revolutionsbewegung der Völker (Halkların Birleşik Devrim Hareketi, HBDH), deren Komponente die MKP ist. Die Furcht der Regierung zeige sich auch deutlich an den Übergriffen auf Demonstrationen für die kurdische Hungerstreikbewegung „Dialog statt Isolation”, die in Nordkurdistan und der Türkei immer wieder von staatlicher Gewalt überschattet werden.
Im weiteren Verlauf ging Kahraman auch auf den tödlichen Anschlag auf Bayram Namaz (Nom de Guerre: Baran Serhad), den Repräsentanten der MLKP in Rojava, ein. Der Anschlag auf den 49-Jährigen, der von Dschihadisten im Auftrag der Türkei ausgeführt wurde, ereignete sich am 23. März in der nordsyrischen Stadt Serêkaniyê. Ein Sprengsatz, der an das Fahrzeug von Namaz angebracht worden war, riss den Rojava-Vertreter der Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen Partei aus dem Leben. Gerade deshalb müsse der Widerstand gestärkt werden, fordert Kahraman.