MIT installiert GPS-Sender in Kleidung von Oppositionellem

Der türkische Geheimdienst MIT verfolgt Oppositionelle auch im Ausland und hat ein breites Agentennetz aufgebaut. In einer über einen Online-Versand gekauften Jeans hat ein in Südkurdistan lebender Kurde einen GPS-Sender entdeckt.

Dass der türkische Geheimdienst Oppositionelle auch im Ausland verfolgt und insbesondere in der Kurdistan-Region Irak (KRI) tödliche Anschläge verübt, ist allgemein bekannt. Der MIT arbeitet eng mit der südkurdischen Geheimdienstorganisation Parastin zusammen und hat ein breites Netzwerk von Agenten und Informanten aufgebaut. Seit September 2021 sind fünf aus der Türkei stammende kurdische Oppositionelle bei gezielten Attentaten ermordet worden, darunter die Jineolojî-Forscherin Nagihan Akarsel. Wie die Nachrichtenagentur RojNews berichtet, ist jetzt eine neue Methode für die Bespitzelung von Zivilist:innen in Südkurdistan bekannt geworden: In der Kleidung eines kurdischen Patrioten wurde ein GPS-Sender entdeckt.


Der Betroffene lebt aufgrund von politischer Verfolgung in der Türkei in Südkurdistan und will aus Sicherheitsgründen anonym bleiben. Nach seinen Angaben haben ihm in Nordkurdistan lebende Angehörige über den Online-Versand Trendyol verschiedene Kleidungsstücke geschickt. In einer Jeans entdeckte er den Peilsender: „Meine Familie hat die Kleidung über den unter staatlicher Kontrolle stehenden Online-Versand Trendyol gekauft. Als das Paket ankam, konnte ich einen harten Gegenstand in einer Hose fühlen. Ich trennte die Naht auf und fand ein verstecktes GPS.“