Militär verhindert Brandlöschung am Bagok

Nach Gefechten mit der Guerilla hat das türkische Militär in der nordkurdischen Stadt Nisêbîn ein Feuer gelegt. Weder die Feuerwehr noch Anwohner werden durchgelassen, um den Brand zu löschen.

Seitdem die Friedensgespräche mit der PKK vor vier Jahren einseitig von Recep Tayyip Erdoğan beendet wurden, führt die türkische Regierung wieder einen andauernden martialischen Krieg gegen die kurdische Bevölkerung. Seit Sommer 2015 werden die Wälder Kurdistans vom türkischen Militär systematisch niedergebrannt. Das ist Teil der seit der Staatsgründung 1923 in Kurdistan gültigen Aufstandsbekämpfung und Vertreibungspolitik.

Ein weiteres verheerendes Feuer haben Soldaten vor drei Tagen am Berg Bagok in der nordkurdischen Stadt Nisêbîn (Nusaybin, Provinz Mêrdîn/Mardin) gelegt. Zuvor war es im Rahmen einer Militäroperation zu Auseinandersetzungen mit der kurdischen Guerilla gekommen. Die Flammen haben mittlerweile zivile Siedlungsgebiete erreicht. Betroffen ist das Umland der Dörfer Gîremîra (Girmeli), Merbab (Günyurdu), Gundikê Şukrî (Odabaşı), Xirabê Mişka (Dağiçi), Sîderî (Üçyol) und Badibbê (Dibek). Die Feuerwehr sowie die Dorfbewohner*innen stehen bereit, den Brand zu löschen, werden allerdings vom Militär daran gehindert. Die Operation hält unterdessen weiter an. 

Vor einer Woche hatte es bereits ganz in der Nähe schon mal gebrannt. Aufgrund ungünstiger Windverhältnisse konnte das Feuer erst nach zwei Tagen gelöscht werden. Hunderte Hektar Anbaufläche und etliche Tiere fielen den Flammen zum Opfer.