Metîna: Türkischer Staat sucht in Bagdad und Hewlêr um Hilfe

Der türkische Staat bekommt gegenüber dem Guerillawiderstand in Metîna keinen Fuß auf den Boden. Nun wandte sich das AKP/MHP-Regime an die PDK und Bagdad, um Hilfe zu erhalten.

Das AKP/MHP-Regime steht unter enormen Erfolgsdruck. Durch Militarismus und Krieg versucht es, seine innere Krise zu kompensieren. Eine Niederlage gegenüber der Guerilla in den Medya-Verteidigungsgebieten würde für das Regime eine existenzielle Bedrohung darstellen. Seit dem 23. April versuchen türkische Truppen, die Medya-Verteidigungsgebiete Metîna, Avaşîn und Zap zu erobern. Der Innenminister Süleyman Soylu hatte großspurig angekündigt, in der Guerillahochburg Metîna eine Militärbasis zu errichten. Bisher konnten dort aber noch nicht einmal Truppen abgesetzt werden. Dies gab auch Verteidigungsminister Hulusi Akar zwischen den Zeilen zu. Nach Berichten der Volksverteidigungskräfte (HPG) wurden in den vergangenen zwölf Tagen mindestens 147 türkische Soldaten getötet.

Auch Roj-Peschmerga und SNA konnten Ruder nicht herumreißen

Auch die Kontramilizen der sogenannten Roj-Peschmerga, dem vom MIT kontrollierten militärischen Arm des nordsyrischen ENKS, und Söldner der sogenannten Syrischen Nationalarmee (SNA) werden als Hilfstruppen für die Türkei eingesetzt, konnten aber das Ruder nicht herumreißen. Stattdessen attackiert die Guerilla aus Hinterhalten mithilfe von Tunnelsystemen, Sprengfallen und wiederholt sogar auch aus der Luft die Angreifer. Beim Versuch in Metîna im Dorf Kestê Truppen abzusetzen, sollen außerdem viele Soldaten ums Leben gekommen sein.

Unterstützungsforderung an Bagdad und Hewlêr

Aufgrund der massiven Verluste bat die türkische Regierung nun die irakische Regierung und die südkurdische Demokratische Partei Kurdistans (PDK) um Hilfe. Bisher hat die PDK vor allem geheimdienstliche Unterstützungsarbeit für den türkischen Faschismus geleistet. Berichten zufolge soll die PDK einer Verlegung von Peschmerga-Einheiten zugestimmt haben. Vertreter der türkischen Regierung trafen sich mit dem Peschmerga-Ministerium und dem Kommando für gemeinsame Operationen im Irak. Nach dem Treffen haben das Peschmerga-Ministerium und das irakische Kommando Truppen zur Unterstützung der Türkei nach Metîna in die Gebiete Kanîmasî, Serê Hemê, Badok, Girê Golê und Kevirê Guvîn entsandt. Die türkische Regierung versucht so, die Guerilla in eine ausweglose Situation zu bringen. So soll eine Besatzung der Region durchgesetzt werden. Dass dieses Kalkül aufgeht, ist jedoch unwahrscheinlich, allerdings droht dadurch eine weitere Eskalation.