Leichname von Gefallenen werden Familien nicht übergeben

Seit zwanzig Tagen liegen die Leichen von acht in der nordkurdischen Provinz Şirnex gefallenen Guerillakämpfer*innen in der Leichenhalle von Şirnex. Trotz DNA-Test werden sie den Familien nicht übergeben.

In der Leichenhalle von Şirnex (türk. Şırnak) liegen seit zwanzig Tagen die Leichen von acht gefallenen Guerillakämpfer*innen. Die HPG-Kämpfer*innen sind am Berg Cûdî und in Besta ums Leben gekommen. Obwohl die Angehörigen schon lange DNA-Proben abgegeben haben, werden die Leichen nicht freigegeben, da angeblich noch kein Ergebnis vorliegt. Die Familie der gefallenen Kämpferin Şîlan Polat ist aus Gever (Yüksekova) angereist und wartet auf die Erlaubnis, den Leichnam abholen zu können. Sie wurde schon zweimal auf die Polizeidirektion von Şirnex zitiert und verhört. Den Familien wurde gedroht: „Auch wenn das Ergebnis vorliegt, werden wir euch die Leichen nicht geben.“

Die Leichname von Gefallenen der Guerilla sind für den türkischen Staat ein wichtiges Feld psychologischer Kriegsführung. Häufig werden die Leichen einfach in Gräbern für „Unbekannte“ verscharrt, Beerdigungen werden behindert oder finden nur unter Polizeischikane statt. Immer wieder werden die Leichname verstümmelt und nackt unter den Füßen von Soldaten in Siegerpose präsentiert. So soll der Widerstandswille der kurdischen Bevölkerung gebrochen werden.