Die Leichen der am 4. August im Zuge einer Militäroperation der türkischen Armee in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn (tr. Mardin) gefallenen Guerillakämpferinnen Gulbahar Mercan (Şekirnaz Kaplan), Eylem Munzur (Emine Kaplan) und Dîcle Eylem (Leyla Gülcü) sind 143 Tage nach ihrem Tod ihren Familien ausgehändigt worden. Gulbahar Mercan war Kommandantin der Verbände freier Frauen (YJA Star), Eylem Munzur und Dîcle Eylem gehörten den Hêzên Taybet an, einer Spezialeinheit innerhalb der Guerilla, die besondere Opferbereitschaft und ideologischen Tiefgang voraussetzt. Sie kamen bei einem Angriff der türkischen Armee am Berg Bagok im Kreis Nisêbîn (Nusaybin) ums Leben.
Ihre Angehörigen hatten zur Identifizierung der Leichen Blutproben abgegeben. Durch den DNA-Abgleich wurden ihre Identitäten von den türkischen Behörden bestätigt. Die Familien wurden am Freitagmorgen bei der Staatsanwaltschaft in Mêrdîn vorstellig, um die notwendigen Formalitäten zu erledigen. Dort wurde ihnen mitgeteilt, dass die Exhumierung der anonym begrabenen Leichen erst nach Anbruch der Dunkelheit erfolgen wird. Die Angehörigen mussten bis zum Abend warten. Erst dann konnten sie die Särge in Begleitung von Polizei und Angestellten des Friedhofs für unbekannte Tote in Ertuqî (Artuklu) ausgraben.
Für die Überführung der Leichen an ihre Heimatorte mussten die Familien selbst sorgen. Dîcle Eylem wird in Amed beerdigt werden, Eylem Munzur in Êlih und Gulbahar Mercan in Bedlîs-Xîzan.