Leiche von Deniz Cevdet Bülbün auf dem Weg nach Nordkurdistan

Der Leichnam von Deniz Cevdet Bülbün, der beim Anschlag auf den Nationalkongress Kurdistan (KNK) in Hewlêr ermordet wurde, ist seiner Familie übergeben worden.

Am Donnerstag nahmen Angehörige des ermordeten KNK-Vertreters Deniz Cevdet Bülbün seine sterblichen Überreste im Rizgarî-Krankenhaus in Hewlêr in Empfang. Viele Menschen begleiteten die Familie zum Krankenhaus. Anschließend fand eine Zeremonie für Bülbün in der KNK-Vertretung statt. An der Zeremonie nahmen viele Vertreterinnen und Vertreter der Grünen Linkspartei (YSP) und des KNK teil. Die zahlreichen Teilnehmenden riefen immer wieder: „Die Gefallenen sind unsterblich.“

Lasst uns den Verrat abschütteln“

Bülbüns Onkel Nadir Bülbün erklärte auf der Trauerveranstaltung: „Deniz ist nicht nur für uns, sondern für unser gesamtes patriotisches Volk ein Gefallener. Er kämpfte mit der Feder und wies uns den Weg. Deniz war ein geliebter Sohn Kurdistans und sein Tod hat die Herzen unseres gesamten Volkes getroffen. Wir möchten, dass die Täter gefunden werden, damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt. Lasst uns vereint sein, lasst uns zusammenhalten, lasst uns diese Verräter, die sich zwischen uns stellen, endlich abschütteln."

Nach der offiziellen Verabschiedung brachen die Angehörigen zusammen mit vielen Menschen, darunter Vertreterinnen und Vertreter der YSP, in einem großen Konvoi zur Beisetzung von Bülbün in Richtung Gever (tr. Yüksekova) nach Nordkurdistan auf. Der 34-jährige Deniz Cevdet Bülbün stammte aus dem Dorf Dêlezi (Kısıklı). Dort soll er beigesetzt werden.

MIT und PDK sind die Hauptverdächtigen

Der Mord an dem KNK-Vertreter Deniz Cevdet Bülbün erschüttert die kurdische Gemeinschaft weltweit. Bülbün wurde am 18. September in der KNK-Zentrale in Hewlêr bei einem Anschlag erschossen. Die KNK-Zentrale wird rund um die Uhr vom Geheimdienst der südkurdischen PDK und der Polizei überwacht. Aufgrund dieser Tatsache und ähnlicher Morde durch den türkischen Geheimdienst MIT mit Unterstützung der PDK liegt auch in diesem Fall eine Verantwortung beider Organisationen nahe.