In den mehrheitlich kurdischen Provinzen in der Türkei hat die Bevölkerung bei der Stichwahl für das Präsidentenamt erneut eindeutig gegen Amtsinhaber Recep Tayyip Erdoğan gestimmt. Sein Gegenkandidat Kemal Kılıçdaroğlu (CHP) gewann wie beim ersten Wahlgang mit deutlichem Vorsprung.
In Şirnex (tr. Şırnak) kam Kılıçdaroğlu auf 76,30 Prozent und in Colemêrg (Hakkari) auf 72 Prozent. In Amed (Diyarbakır) erzielte Erdoğan einen Stimmenanteil von 28,37 Prozent, 71,61 Prozent stimmten für den Oppositionskandidaten. In Mêrdîn (Mardin) wählten 65,22 Prozent Kılıçdaroğlu, in Êlih (Batman) 67,90 Prozent.
In Dersim (Tunceli) hatte Erdoğan 2018 18,66 Prozent der Stimmen erhalten, bei der Stichwahl am Sonntag erhielt er noch 17,19 Prozent.
Eine absolute Mehrheit erzielte Kılıçdaroğlu auch in Erdêxan (Ardahan) mit 57,68 Prozent, in Qers (Kars) mit 56,40 Prozent, in Reşqelas (Iğdır) mit 66,78, in Agirî (Ağrı) mit 65,34 Prozent, in Mûş mit 58,33 Prozent, in Wan (Van) mit 61,50 Prozent, in Bedlîs (Bitlis) mit 50,21 Prozent und in Sêrt (Siirt) mit 55,44 Prozent.
Das eindeutige Votum für einen Wandel in Kurdistan reichte jedoch nicht aus. Landesweit erhielt Erdoğan gut 52 Prozent der Stimmen, sein Gegenkandidat Kılıçdaroğlu knapp 48 Prozent.