KNK: Verhaftungen in Iran ein Zeichen für Schwäche des Regimes

Angesichts der Verhaftungswelle in Rojhilat ruft der Nationalkongress Kurdistan zur Unterstützung für die Betroffenen und Engagement für eine innerkurdische Einheit auf. Dutzende Menschen wurden in den letzten Wochen inhaftiert oder sind verschwunden.

Der Nationalkongress Kurdistan (Kongreya Neteweyî ya Kurdistanê, KNK) hat den Repressionsschlag des iranischen Regimes gegen die Zivilgesellschaft Ostkurdistans als ein Zeichen der Schwäche bezeichnet und die kurdische Gesellschaft in allen vier Teilen Kurdistans aufgerufen, ihr Engagement für eine nationale Einheit zu intensivieren. „Ein Sieg in irgendeinem Teil Kurdistans ist ein Sieg für uns alle, und jede Verletzung oder jeder Verlust wird von ganz Kurdistan empfunden“, heißt es in der am Montag in Brüssel veröffentlichten Erklärung:

2020 war ein außergewöhnlich schwieriges Jahr, vor allem für die Menschen im Iran. Unter dem diktatorischen Regime der Islamischen Republik verschlechterte sich die ohnehin schon schwer angeschlagene Wirtschaft des Irans weiter, und zu den großen Härten, die die Bevölkerung seit Jahrzehnten ertragen muss, kam dann noch die Corona-Pandemie hinzu. Mehr als 40 Jahre nach der Gründung des islamischen Regimes gibt es immer noch hohe Arbeitslosigkeit, Armut und Not, während weite Teile des Haushalts in den Etat des Militärs und anderer Sicherheitskräfte, einschließlich des Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC), fließen, um sozialen Dissens zu unterdrücken und die militärischen Interventionen des Regimes an verschiedenen Fronten jenseits der Landesgrenzen, einschließlich Irak und Syrien, zu koordinieren.

Das iranische Volk und insbesondere die Menschen in Kurdistan sind einem repressiven System ausgeliefert, das sich auf alle Bereiche der Gesellschaft auswirkt, die Beziehungen zwischen den verschiedenen Völkern des Irans erschwert und Rassismus und Diskriminierung gegenüber nicht-persischen ethnischen Gruppen, einschließlich der Kurden und anderer, fördert. Die Politik des Regimes hat interne Konflikte provoziert und gefördert und gezielt diejenigen ins Visier genommen, die nach Freiheit und Demokratie sowie nach Nahrung und Wasser rufen. Das Regime fürchtet diejenigen, die solche Forderungen stellen, diffamiert sie als böse und ungläubig und verfolgt sie brutal.

Rund 100 Aktivisten und Studierende in Haft

In den ersten drei Wochen des neuen Jahres wurden fast 100 Menschen verhaftet oder verschwanden, viele von ihnen Frauen. Sie erhalten keine Möglichkeit, einen Rechtsbeistand zu konsultieren und werden ohne Rücksicht auf die nationalen Gesetze behandelt. In dieser Atmosphäre der Diktatur und des theokratischen sektiererischen Faschismus haben Arbeitslosigkeit, Armut und das Fehlen einer grundlegenden Infrastruktur und öffentlicher Dienstleistungen die Menschen ins Elend getrieben und sie ihrer Hoffnung beraubt. Getrieben vom niedrigen Lebensstandard und der Machtlosigkeit sind Suizide trauriger Alltag, am häufigsten unter Frauen. Das Regime sorgt dafür, dass es keine Arbeitsmöglichkeiten gibt, und die hilflosen Massen werden durch Aushungern gezwungen, sich dem Staat zu ergeben. Die verschiedenen Herausforderungen in Familien, die das Gefüge der Gesellschaft zerstören, sind eine beabsichtigte Folge der böswilligen Wirtschaftspolitik des Staates.

In diesen schwierigen Zeiten dürfen das kurdische Volk und andere Völker des Irans ihre Ziele nicht aufgeben und sich nicht vom Regime manipulieren lassen. Die Einheit und Solidarität des Volkes von Kurdistan ist die Kraft, die uns auf dem Weg in eine bessere Zukunft voranbringen wird. Diejenigen, die für Kurdistan kämpfen, haben jetzt die wichtige Aufgabe, daran zu arbeiten, Verbündete zu gewinnen, um für die Befreiung zu arbeiten, und der kurdischen Sache Aufmerksamkeit und Unterstützung zu verschaffen.

Iran und Türkei international isoliert

Sowohl das iranische Regime als auch der türkische Staat befinden sich inmitten schwerer wirtschaftlicher und politischer Krisen und sind auf der internationalen Bühne zunehmend isoliert und verunsichert. Die Islamische Republik Iran versucht, die Völker des Irans und der Außenwelt davon zu überzeugen, dass dies nicht der Fall ist, indem es Methoden wie Einschüchterung, Verfolgung und Gewalt gegen alle Formen von echtem und vermeintlichem Dissens intensiviert.

In dieser entscheidenden Zeit ruft der KNK alle Teile Kurdistans auf, Unterstützung für den Kampf und die Opfer in Ostkurdistan zu zeigen und weiterhin für die nationale Einheit in ganz Kurdistan zu arbeiten. Die politischen Gefangenen Kurdistans sind der Stolz unserer Nation und unseres Kampfes. Ein Sieg in irgendeinem Teil Kurdistans ist ein Sieg für uns alle, und jede Verletzung oder jeder Verlust wird von ganz Kurdistan empfunden.