KNK: Kurdische Einheit gegen die Angriffe

Der Nationalkongress Kurdistans organisiert für den 15. Mai eine Online-Versammlung aller kurdischen Kräfte, um ein kollektives Signal gegen die türkischen Angriffe zu setzen. Zübeyir Aydar erläutert die Hintergründe.

Der Nationalkongress Kurdistans (KNK) kündigt für den 15. Mai eine Versammlung zum Ausbau der kurdischen Einheit gegen die Angriffe des türkischen Staates auf die Regionen Avaşîn, Zap und Metîna an. Der KNK erklärte, er werde Vertreter:innen kurdischer Parteien, Organisationen und Institutionen sowie Intellektuelle, Akademiker:innen, Schriftsteller:innen, Journalist:innen, Künstler:innen und religiöse Persönlichkeiten zusammenbringen, um eine gemeinsame Haltung gegenüber den Angriffen und der Invasion zu demonstrieren. Die Versammlung unter dem Titel „Versammlung für eine nationale Haltung gegen die türkische Invasion“ wird am 15. Mai um 10.00 Uhr europäischer Zeit über Zoom beginnen und ist bis 20.30 Uhr angesetzt.

In der Erklärung des Exekutivkomitees des KNK heißt es: „Diese massiven Angriffe richten sich nicht nur gegen die Volksverteidigungskäfte (HPG), sondern auch gegen alle kurdischen Errungenschaften, sie zielen insbesondere auf die Besetzung Südkurdistans ab. Am 24. April jährte sich der Genozid am armenischen Volk. Es ist kein Zufall, dass diese Operation in der Nacht zum Jahrestag des Völkermords gestartet wurde. Die Botschaft ist klar – es geht um einen Genozid.“

Dieser Angriff zielt auf Vernichtung ab

Gegenüber ANF äußert sich Zübeyir Aydar aus dem KNK-Exekutivkomitee zu den Zielen der Versammlung: „Mit dieser Konferenz wollen wir Kurdistan und die Weltöffentlichkeit vor den Angriffen der Türkei warnen. Es handelt sich um einen umfassenden Vernichtungsangriff. Die Clique, die in der Türkei an der Macht ist, wandelt auf den Spuren von Enver Pascha [einem der Haupttäter des Armeniergenozids]. Es ist kein Zufall, dass genau 106 Jahre vor dem Angriff die Entscheidung zum Genozid an den Armeniern, den Suryoye und den Pontos-Griechen gefällt wurde. Es handelt sich um eine Genozidbotschaft. Wo auch immer es Errungenschaften des kurdischen Volkes gibt, greift der türkische Staat an. Er zielt darauf ab, dass nichts Kurdisches mehr bleibt.“

Jetzt ist die Zeit, sich gegen den Feind zusammenzuschließen“

Aydar betont, es seien alle Parteien und Menschen aus Kurdistan ohne Unterschied eingeladen worden: „Wir haben Persönlichkeiten aller Berufsgruppen eingeladen. Heute ist es an der Zeit, sich gegen den Feind zu vereinen. Es ist an der Zeit, aufzustehen und die mörderischen Attacken zu stoppen. Wenn wir zusammenarbeiten, können wir Ergebnisse erzielen. Wir rufen alle Menschen aus Kurdistan auf, gegen die Verfolgung Stellung zu beziehen. Es ist eine Konferenz, um Haltung zu beziehen. Das ist unser Ziel.“

Unehrlich wegen Palästina zu protestieren, aber Genozid in Kurdistan zu ignorieren“

Zur Lage in Israel und Palästina und den Reaktionen der islamischen Welt, einschließlich der Türkei, sagte Aydar: „Es gab auch am Vorabend des Ramadan-Festes Auseinandersetzungen in Palästina. Auch dort herrscht Unterdrückung. Wir sind gegen Gräueltaten, egal wo sie passieren, und verurteilen diese. Die Türkei und die islamische Welt sehen keine Verfolgung in Kurdistan; ihre Reaktion auf Palästina ist verlogen. Wir möchten die Weltöffentlichkeit und die islamische Welt daran erinnern, was das wahre Gesicht des AKP/MHP-Faschismus ist. Einerseits spricht die türkische Regierung von Solidarität mit dem palästinensischen Volk, während sie im Hintergrund mit Israel zusammenarbeitet. Es ist unehrlich, wegen der Grausamkeiten in Palästina zu protestieren und den Völkermord in Kurdistan zu ignorieren."