Keine Nachricht von durch die PDK festgenommenen Mexmûr-Bewohnern

Seit sieben Tagen fehlt jedes Lebenszeichen von fünf Männern aus Mexmûr, die von der PDK festgenommen wurden, als sie die Leiche von Dilovan Işlek abholen wollten. Işlek war bei einem türkischen Drohnenangriff getötet worden.

Auch sieben Tage nach ihrer Festnahme durch Sicherheitskräfte der Barzanî-Partei PDK fehlt jede Spur von fünf Männern aus dem südkurdischen Flüchtlingslager Mexmûr. Bei den Festgenommenen handelt es sich um Zagros Atalay, Muhammed Nuri Avcı, Muhammed Şirin Avcı, Ahmet Baytaş und Bêwar Baytaş. Die fünf als Arbeiter in Bagdad tätigen Männer waren auf dem Weg nach Koyê, um den Leichnam ihres am 17. Oktober von einer türkischen Drohne ermordeten Angehörigen Dilovan Işlek abzuholen und zur Beerdigung nach Mexmûr zu bringen. Auf dem Weg dorthin wurden sie von Sicherheitskräften der PDK bei Hewlêr gestoppt und festgenommen. Als ihre Angehörigen von der Festnahme erfuhren, begaben sich diese ebenfalls zum Kontrollpunkt. Die PDK-Kräfte behaupteten zunächst, sie wüssten nichts von einer Festnahme. Als die Angehörigen nicht locker ließen, räumten sie die Festnahmen ein und erklärten, man habe die fünf Männer der Polizei in Hewlêr übergeben. Die Familienangehörigen machen sich große Sorgen, da sie immer noch kein Lebenszeichen von den Festgenommenen haben.

Die PDK agiert als Marionette des türkischen Staates. Während sie türkische Drohnenangriffe auf die Zivilbevölkerung legitimiert, nimmt sie sich auch bei der Repression gegen die Opposition in Südkurdistan ein Beispiel an ihrem Vorbild in Ankara. Bereits 2021 hatte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International den Behörden in der Kurdistan-Region Irak (KRI) willkürliche Verhaftungen und gewaltsames Verschwindenlassen von Oppositionellen vorgeworfen. Die PDK kooperiert aufs engste mit dem türkischen Geheimdienst MIT und betreibt gemeinsame Verhör- und Folterzentren.