KCK: Selbstverteidigung gegen Angriffe überall organisieren
Die KCK ruft angesichts der zunehmenden türkischen Angriffe zur breiten Selbstverteidigung auf. Türkische Soldaten und ihre Agenten sollten überall „bestraft“ werden.
Die KCK ruft angesichts der zunehmenden türkischen Angriffe zur breiten Selbstverteidigung auf. Türkische Soldaten und ihre Agenten sollten überall „bestraft“ werden.
Angesichts der eskalierenden türkischen Angriffe, Morde und Attentate auf die kurdische Bevölkerung ruft die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) zur Selbstverteidigung auf und erinnert an die in den vergangenen Tagen durch türkische Angriffe getöteten zivilen Aktivisten Suheyl Xurşîd Ezîz und Evizet Abdullah Abid. In der Erklärung der KCK heißt es:
Der Mord an Suheyl Xurşîd Ezîz
„Am 28. August 2022 wurde das Mitglied des Exekutivrats von Tevgera Azadî, der südkurdische Patriot Suheyl Xurşîd Ezîz, von Agenten und Kollaborateuren des türkischen Staates ermordet. Wir verurteilen diesen Anschlag und verfluchen diejenigen, die diesen Anschlag verübt haben. Wir sprechen den Völkern Kurdistans unser Beileid aus, insbesondere der Familie des Gefallenen und seiner Partei Tevgera Azadî. Wir gedenken in Person des großen Patrioten und Kämpfers Suheyl Xurşîd Ezîz voll Respekt und Dankbarkeit aller Gefallenen der Revolution und des Kampfes für Demokratie, und wir bekräftigen unser Versprechen, dass wir ihr Andenken bewahren werden.
Der kurdische Freiheitskampf befindet sich in einer kritischen und historischen Phase. Das kurdische Volk führt seit über hundert Jahren einen zähen und ununterbrochenen Kampf gegen den Kolonialismus und hat unter großen Opfern bedeutende Erfolge erzielt. Der kolonialistische türkische Staat hingegen will die Errungenschaften durch die Unterdrückung des Freiheitskampfes in allen vier Teilen Kurdistans beseitigen und das kurdische Volk – wie schon vor hundert Jahren – in die koloniale Ordnung zwingen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der türkische Staat seine Angriffe in den vier Teilen Kurdistans und überall dort, wo der Kampf für die Freiheit des kurdischen Volkes geführt wird, verstärkt. Diese Angriffe finden überall statt, von Başûr (Südkurdistan) bis Rojava, von Şengal über Mexmûr bis Bakur (Nordkurdistan). Diese Angriffe auf die vier Teile Kurdistans und überall dort, wo sich Kurd:innen befinden, offenbaren den völkermörderischen Charakter des türkischen Staates. Er zielt darauf ab, die Existenz der Kurd:innen zu beenden.
„Die Gefallenen sind eine Quelle der Stärke“
Dieser Angriff auf unseren Genossen Suheyl Xurşîd Ezîz ist ein Teil dieses Genozids. Der Freund war auch bekannt als Mamoste (Lehrer) Şemal. Er war ein Vorkämpfer des Volkes von Südkurdistan. Er kämpfte sein ganzes Leben lang für die Freiheit Kurdistans und war ein Vertreter der patriotischen Linie. Er ist den Weg der Gefallenen gegangen und hat ein großes Vermächtnis hinterlassen. Zweifellos wird das patriotische Volk Kurdistans den von ihm eingeschlagenen Weg fortsetzen und sein Erbe schützen.
Mamoste Şemal war gleichzeitig ein kurdischer Intellektueller. Er verfasste zahlreiche Werke über die Geschichte und Region Kurdistans. Der Tod eines so wertvollen Patrioten und Intellektuellen ist ein Grund für Trauer für den gesamten kurdischen Freiheitskampf und die Völker Kurdistans. Aber die Gefallenen sind kein Verlust für den kurdischen Freiheitskampf, sie sind immer eine Quelle der Stärke gewesen.
„Die Angriffe sollen die Menschen in der Region Soran zur Kollaboration zwingen“
Der türkische Staat hat auch die Luftangriffe auf das Soran-Gebiet verstärkt. Die Zunahme der Angriffe auf Soran findet nicht ohne Grund statt. Der türkische Kolonialfaschismus versucht, durch seine Angriffe die patriotische Linie zu liquidieren und den Kollaborateuren und Verrätern Dominanz zu verleihen. Die Region Soran spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der kurdischen Nation und des kurdischen Freiheitskampfes. Soran ist einer der Orte, an denen sich das kurdische Bewusstsein und der Patriotismus herausbildeten und bis heute erhalten haben. Die Region behält diese Funktion für Kurdistan bei. Es ist eine Region, in der Kollaboration keine Rolle spielt und der Patriotismus bewahrt und klar vertreten wird. Diese Besonderheit der Region Soran ist für Kurdistan und das kurdische Volk von großer Bedeutung. Diese Haltung der Menschen dort wird vom türkischen Staat als Hindernis betrachtet. Mit seinen Angriffen zielt der türkische Staat darauf ab, diese patriotische Linie zu liquidieren und die Linie der Kollaboration durchzusetzen. Dies ist der Hauptgrund, warum der türkische Staat seine Angriffe in der Region Soran und um Silêmanî intensiviert hat. Alle Menschen in Kurdistan, insbesondere unser Volk in der Region Soran, sollten diese Realität kennen und sich entschieden gegen diese Angriffe wehren. Auch kurdische Intellektuelle, Schriftsteller:innen und Künstler:innen sollten diese Wahrheit noch besser begreifen und ihre Verantwortung wahrnehmen. Ihre Aufgabe ist es, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, um den Plan des Feindes zu vereiteln. Die patriotischen politischen Kräfte Kurdistans sollten sich angesichts dieser Angriffe ebenfalls zusammenschließen und eine stärkere Position gegen Kollaboration und Verrat einnehmen.
„Unser Volk muss überall seine Selbstverteidigung entwickeln“
Der türkische Staat greift nicht nur kurdische Freiheitskämpfer:innen an und ermordet sie, sondern auch Patriot:innen. Mit den Massakern an Patriot:innen will der türkische Staat den Willen des Volkes brechen, es einschüchtern und vom Kampf abbringen. Unser Volk sollte sich dieses Ziels des Feindes bewusst sein und entsprechend handeln. Es sollte sich überall selbst verteidigen, um diese Angriffe und Pläne des Feindes zu durchkreuzen. Der türkische Staat greift überall an – daher muss auch die Selbstverteidigung allgegenwärtig sein. Dabei geht es nicht nur um direkte Selbstverteidigung, sondern auch um die Bestrafung des Feinds und seiner Kollaborateure, wo immer diese auch sein mögen. Dies ist sowohl eine Aufgabe als auch eine Verpflichtung. Unser Volk darf seine Verteidigung niemand anders überlassen, es muss sie selbst übernehmen.
„Die PKK befindet im Visier des Feindes, weil sie Kurdistan verteidigt und für die Freiheit kämpft“
Es ist eine grobe Verzerrung, wenn behauptet wird, es würden nur PKK-Mitglieder angegriffen oder die Angriffe fänden wegen der PKK statt. Die Morde an den Genossen Mamoste Şemal und Evizet Abdullah Abid haben dies einmal mehr gezeigt. Diejenigen, die mit dem türkischen Besatzungsstaat kollaborieren, und diejenigen, die das Volk und die Sache Kurdistans verraten, versuchen, eine solche Wahrnehmung zu schaffen, um ihren Verrat zu verbergen und zu legitimieren. Aber es ist offensichtlich, dass es sich dabei um einen vergeblichen Versuch, den eigenen Verrat damit zu verbergen, handelt. Der türkische Staat ist ein Feind der Kurd:innen und wendet sich gegen alle, die für die Freiheit Kurdistans kämpfen. Er greift sowohl PKK-Mitglieder als auch Patriot:innen an. Die PKK befindet sich im Visier des Feindes, weil sie Kurdistan verteidigt und für die Freiheit kämpft. Der Feind weiß, dass er seinen Völkermord nicht umsetzen kann, solange die PKK existiert. Deshalb greift er die PKK und die Guerilla an.
„Die Bevölkerung Kurdistans muss ihre Wut über die Angriffe zeigen“
Am Montag griff der türkische Staat ein Fahrzeug bei Behreva in Xanêsor in der Şengal-Region und das Flüchtlingslager Mexmûr an. Bei dem Anschlag auf das Flüchtlingslager Mexmûr wurde der Genosse Evizet Abdullah Abid zu Hause getötet. Unser Freund Evizet Abdullah Abid war ein großer Patriot und Teil unseres Kampfes, genau wie Mamoste Şemal. Wir verurteilen diesen Angriff und gedenken voll Respekt und Dankbarkeit des Genossen Evizet Abdullah Abid. Wir sprechen seiner Familie, den Bewohner:innen des Lagers Mexmûr und den Völkern Kurdistans unser Beileid aus. All diese Angriffe offenbaren den antikurdischen Charakter und das mörderische Gesicht des türkischen Staates. Alle Menschen in Kurdistan, insbesondere die Bewohner:innen des Lagers Mexmûr und der Şengal-Region, sollten ihre Wut und ihre Stellung gegenüber diesen Angriffen zum Ausdruck bringen.
„Irakische und südkurdische Regierung mitverantwortlich“
Die irakische Regierung und die Regionalregierung von Südkurdistan müssen sich gegen diese Angriffe zur Wehr setzen. Bei den Ermordeten handelt es sich um Bürger von Südkurdistan und des Irak. Der türkische Staat hat wiederholt Anschläge und Massaker verübt. Bis heute haben jedoch weder Südkurdistan noch die irakische Regierung eine ernsthafte Reaktion gezeigt. Beim Massaker von Perex gab es massive Proteste des Volkes gegen den türkischen Staat, aber die Regierung und die politischen Kräfte haben diese übergangen und die Menschen mit Alibi-Reaktionen abgespeist. Hätte man dies nicht getan, hätte man die Protestes der Menschen im Irak und in Südkurdistan aufgegriffen und entsprechend gehandelt, wären die heutigen Anschläge nicht geschehen. Daher tragen die südkurdische und die irakische Regierung angesichts der Angriffe eine Mitverantwortung. Durch ihre Untätigkeit machen sie sich an den Massakern des türkischen Staates mitschuldig. Es gehört zu ihrer Verantwortung, gegen die Angriffe des türkischen Staates Stellung zu beziehen.
Es besteht kein Zweifel daran, dass das patriotische Volk Kurdistans die Gefallenen und den Kampf der Gefallenen verteidigen wird und die Angriffe des türkischen Staates ihr Ziel nicht erreichen werden. Als kurdische Freiheitsbewegung gedenken wir erneut allen, die für die Revolution und Demokratie gefallen sind, und wir bekräftigen unser Versprechen, ihren Kampf zum Sieg zu führen.“